05.08.2010 Alter: 14 Jahr(e)
Katego­rie: Polizeibe­richt

Von: Richard Reu­ters
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Mord an Erkelenzer Arzt bei "Aktenzei­chen XY unge­löst"

Der ungeklärte Mord vom 9. Januar in Erkelenz-Imme­rath, bei dem ein 51-jäh­ri­ger Augen­arzt aus Erkelenz durch zahlrei­che Schüsse getö­tet wurde, gibt den Ermit­tlern immer noch Rät­sel auf. Durch die Aus­strah­lung des Fal­les in der ZDF Sendung "Aktenzei­chen XY ... unge­löst" und erneute Ver­öff­ent­li­chung in den loka­len Medien, erhoffen sich Staats­anwalt­schaft und Mord­kommis­sion Antwor­ten auf ihre drin­gends­ten Fra­gen.

Offen­sicht­lich gab es zwei Sei­ten im Leben des 51-Jäh­rigen. Zum einen war er ein geschätz­ter Arzt und hilfsbe­rei­ter Mensch, zum ande­ren suchte er in sei­ner Freizeit Aben­teuer und Gefahr. Es stellte sich her­aus, dass er außer­halb sei­nes Beru­fes wenig soziale Kon­takte hatte und beschei­den lebte. Zu sei­nen Hobbys zähl­ten Motor­räder und das Gitar­ren­spiel. Im Bekann­tenkreis wurde von ver­schiede­nen Motor­rad­treffen berich­tet, an denen der Arzt teilgenom­men hatte. Ob er Kon­takte zum Rockermilieu pflegte, ist nicht bewie­sen. Des­halb sind Antwor­ten auf folgende Fra­gen wich­tig:

- Wer kann Anga­ben zu dem Motor­radclub­kon­tak­ten des Arz­tes machen?
- Gab es Bezieh­un­gen zum Rockermilieu?

Das Angehö­rigen und Freun­den bekannte Leben dürfte nach jetzigem Stand der Ermit­t­lun­gen wahr­schein­lich nicht mit sei­nem Tod in Ver­bindung ste­hen. Ihn inter­es­sier­ten Waffen. Er war Mit­glied in einem Schießclub und besaß daher legale Waffen. Am Tat­ort jedoch wurde eine ihm zuzu­ord­nende Schusswaffe gefun­den, für die er keine Erlaub­nis besaß. Des­halb ist es für die weite­ren Ermit­t­lun­gen sehr wich­tig zu wis­sen:

- Von wem hat der Arzt Waffen gekauft?
- Wem hat er Waffen vielleicht zum Kauf ange­bo­ten?
- Wer weiß etwas über Kon­takte zu mög­li­cherweise alba­ni­schen Waffen­händ­lern?

Im Rah­men der Recher­chen wurde bekannt, dass der Augen­arzt im Jahre 2008 ver­sucht haben soll, meh­rere Kalaschni­kows zu ver­kau­fen. In die­sem Zusam­menhang hätte es an einem bisher unbe­kann­ten Tag im Jahr 2008 ein Treffen mit einem Kauf­in­ter­es­sen­ten namens "Drago" auf dem Pend­ler-Park­platz an der Auto­bahn 44, Aus­fahrt Alden­hoven gege­ben. Auch hier wer­den Zeugen gesucht.

- Wer hat das Treffen beob­ach­tet?
- Wer kennt einen angeb­li­chen Waffen­händ­ler namens "Drago"?

Ein kla­res Mordmo­tiv ist bisher nicht zu erken­nen. Ein mög­li­ches Waffen­ge­schäft könn­ten ein Motiv sein. Es ist aber auch denkbar, dass bisher nicht bekannte Zusam­men­hänge ursäch­lich für sei­nen Tod sind.

Die bisher fehlende Mordwaffe könnte die Ermit­t­lun­gen ent­schei­dend vor­anbrin­gen. Der Augen­arzt wurde mit einer Maschi­nen­pi­s­tole der Marke STEN, Typ MK II, erschos­sen. Die Ermit­t­lun­gen erga­ben, dass er diese Schnellfeuerwaffe­waffe von einem Manfred Hämmerle erhal­ten hat. Die­ser Mann wird beschul­digt, mehr­fach illegal Schusswaffen besorgt zu haben. In die­sem Zusam­menhang bedarf es der Klär­ung folgen­der Fra­gen:

- Wer kann Anga­ben zu Ver­bindun­gen zwi­schen Dr. Schmitz, Manfred Hämmerle und dem angeb­li­chen Drago machen?
- Wer hat diese Per­so­nen zusam­men gese­hen?
- Wer kann Anga­ben zum Ver­bleib der Mordwaffe machen?
- Wo ist eine STEN MK II nach der Tat am 09. Januar 2010 auf­ge­taucht?

Für Hinweise, die zur Ermit­t­lung und Ergreifung des Täters füh­ren, ist von priva­ter Seite eine Belo­hung von 20.000 Euro aus­gelobt wor­den.

Hinweise zu die­sem Tötungs­delikt bitte an die Mord­kommis­sion in Aachen, Tel.: 0241/95 770 oder jede andere Polizeidi­enst­stelle.

Peter Alden­hoff Ober­staats­anwalt StA Mön­chen­g­ladbach

Kreis­polizeibehörde Heinsberg
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