22.06.2017 Alter: 7 Jahr(e)
Katego­rie: Dorf­le­ben, AG Obstwiese, Obstwie­senfreunde

Von: Erich Sch­mitt / Obstwie­senfreunde Ede­ren
31221 mal gele­sen

Obstwie­senfreunde Ede­ren: Blü­tenrei­ches Grün­land für Bie­nen fördern

Die Edere­ner Bahn­hofs­wiese - eine öko­logisch gestal­tete Streu­obstwiese.

Vor einigen Jah­ren übertrug die Stadt Lin­nich der Inter­es­sen­gemeinschaft Obstwie­senfreunde Ede­ren eine bis dahin unge­­nutzte Wiese zur Umwand­lung in eine Streu­obstwiese, wie sie von alters her für Ede­ren typisch ist. Diese etwa 2.000 qm große Wiese, die Bahn­hofs­wiese, liegt an der Edere­ner Runde zwi­schen altem Bahn­hof und Friedhof.

Ziel der Umwand­lung war es, sel­te­nen Pflan­zen und Vögeln Lebens­raum sowie Bie­nen, Schmetter­lin­gen und ande­ren Insek­ten eine bes­sere Nah­rungs­­grundlage in unse­rer Kultur­land­schaft zu bie­ten. Um das zu errei­chen wird die Wiese aus­­schließ­l­ich exten­siv bio­logisch genutzt. Der Ein­satz von Dün­ger, Herbiziden und Pestiziden unterbleibt.

Fehlt es an der Bestäubung unse­rer Nutzpflan­zen, wie Obst und Gemüse, durch natür­li­che Helfer, wie Bie­nen oder ande­ren Insek­ten, fällt der zu erwar­tende Ern­te­er­trag mäßig oder ganz aus. Etwa 85 % aller Pflan­zen, egal ob Wild- oder Kultur­pflan­zen, sind auf die Bestäubung angewie­sen. Es ist unbe­s­trit­ten, dass viele nütz­li­che Insek­ten aus vieler­lei Grün­den stark dezimiert sind oder ihre Popu­la­tion sogar lebens­­be­droh­­lich nied­rig ist. Jeder von uns wird das aus­bleibende Sum­men und Brum­men heimi­scher Insek­ten schon bemerkt haben. Dem wol­len die Obstwie­sen­freunde Ede­ren mit der Gestal­tung der arten­rei­chen Bahn­hofs­wiese ent­gegenwirken.

Die Bepfl­anzung mit alten Hoch­stammobsts­or­ten, wie etwa dem Lin­ni­cher Bohnapfel und Schafs­nase, früher für Ede­ren typi­sche Sor­ten, ist nahezu abge­schlos­sen. Für einen bes­se­ren Lebens­raum der Insek­ten wur­den eine Benjes­he­cke und ein Insek­ten­stein plat­ziert.

Die Besu­cher der Edere­ner Runde und des Friedhofs Ede­ren kön­nen somit in naher Zukunft nicht nur die Blü­tenpracht der Obstbäume im Frühjahr genießen, sondern auch eine von viel Klein­ge­tier besuchte Kultur­­landschaft bewundern. Dar­auf freuen sich jeden­falls schon jetzt die Obstwie­sen­freunde Ede­ren, die allen Mit­bürgern gerne bei Fra­gen über Obsts­or­ten und –anbau unter­stützend zur Seite ste­hen und Inter­es­sierte zum Mit­ma­chen ein­la­den.