Von:

IG Edere­ner Runde
c/o Richard Reu­tersReu­ters, Richard

Buchen­weg 2
52441 Lin­nich

An:

Stadt Lin­nich
z.Hd. Herrn Reyer
Rurdorfer Straße 64
52441 Lin­nich

Bewer­bung für den innogy inde­land Kli­ma­schutz­preis 2017

Sehr geehrte Damen und Her­ren,

die Inter­es­sengemeinschaft “Edere­ner Runde” aus Ede­ren möchte sich hier­mit für den Innogy Inde­land Kli­ma­schutz­preis 2017 bewer­ben. In der Anlage fin­den Sie eine Beschreibung der Pro­jekte, die wir Ihnen vor­stel­len möch­ten.

Projekt 1 - Neue Streuobstwiese

Vor eini­ger Zeit übertrug die Stadt Lin­nich der Inter­es­sen­gemeinschaft „Obstwie­sen­freunde Ede­ren“ eine bis dahin unge­­­nutzte Wiese zur Umwand­­lung in eine Streu­obstwiese, wie sie von alters her für Ede­ren typisch ist. Diese etwa 2.000 qm große Wiese, die Bahn­hofs­wiese, liegt an der Edere­ner Runde zwi­­schen altem Bahn­hof und Friedhof.

Ziel der Umwand­­lung war es, sel­te­­nen Pflan­­zen und Vögeln Lebens­­raum sowie Bie­­nen, Schmetter­lin­gen und ande­ren Insek­­ten eine bes­sere Nah­rungs­­­grundlage in unse­­rer Kultur­­land­schaft zu bie­­ten. Um das zu errei­chen wird die Wiese aus­­­schließ­l­ich exten­siv bio­­logisch genutzt. Der Ein­­satz von Dün­­ger, Herbiziden und Pesti­ziden unterbleibt.

Die Bepfl­­anzung mit alten Hoch­­­stamm­obst­s­or­­ten, wie etwa dem Lin­ni­cher Bohn­apfel und Schafs­­nase, früher für Ede­ren typi­­sche Sor­­ten, ist nahezu abge­­schlos­sen. Für einen bes­se­ren Lebens­­raum der Insek­­ten wur­den eine Benjes­he­­cke und ein Insek­­ten­­stein plat­­ziert.

Die Besu­cher des Wander­weges „Edere­ner Runde“ und des Friedhofs Ede­ren kön­­nen somit nicht nur die Blü­­tenpracht der Obstbäume im Frühjahr genießen, sondern auch eine von viel Klein­ge­tier besuchte Kultur­­­landschaft bewundern.

Zusam­men mit der vor einigen Jah­ren von der IG Edere­ner Runde auf der gegenüber liegen­den Straßen­seite ange­leg­ten Streu­obst­wiese ent­stand so ein über 120 Meter lan­ger neuer Streu­obstwie­sengür­tel.

Streu­obstwie­sen, von denen es in Ede­ren noch erfreu­­lich viele gibt, gehören heute zu den am stärks­­ten gefähr­­de­­ten Bio­to­pen Mit­­tel­­eu­ro­pas. Sie wur­den durch die Inten­sivie­rung der Land­­­­wirt­schaft und durch Sied­­lungs­­­bau in den letz­­ten Jahr­zehn­­ten stark dezimiert. Streu­obst­wie­sen hat­­ten früher eine große kulturelle, soziale, land­schafts­­­prägende und öko­lo­gi­­sche Bedeu­­tung, die es auch heute zu erhal­­ten gilt. Dazu leis­­tet die neu ent­­­stan­dene Fläche einen wertvol­len Bei­­trag.

Projekt 2 - Nistkästen

Der Edere­ner Die­ter Diart hatte die Idee, ent­lang des Rundwander­weges „Edere­ner Runde“ Vogel­nistkäs­ten auf­zuhän­gen.

Mit Unter­­stützung eini­­ger Helfer machte er sich an die Arbeit und so ent­stan­den im Laufe der Zeit 16 stabile hölzerne Vogelhäu­ser. Die Edere­ner Holz­hand­­lung Jan­sen steuerte das Mate­rial bei, Kilian Kleinjans schnitt in der Schr­eine­rei sei­­nes Vaters das Holz pas­send zu und Die­­ter Diart hat die Nistkäs­ten mon­tiert. Geschützt wer­den die Häu­ser durch einen was­ser­­fes­­ten Ans­­trich und eine Metall­ab­de­­ckung auf dem Dach.

Inzwi­schen sind die Nistkäs­ten in einer gemein­sa­men Aktion ent­lang des von der Dorfge­meinschaft in Eigenleis­tung geschaffe­nen 4,3 km lan­gen Wander­weges auf­ge­hängt wor­den und wer­den von den gefieder­ten Gäs­ten gerne angenom­men. Ger­ade erst wur­den die ver­las­se­nen Nistkäs­ten ger­ei­nigt und ste­hen für die nächste Brut­sai­son bereit.

Projekt 3 - Schwalbenhaus

Die Orts­­gruppe Jülich des Bun­des für Umwelt- und Natur­­schutz (BUND) suchte für ein Schwalben­haus einen Auf­stell­platz. Landschafts­wart Karl-Heinz Joh­nen und Obstbaumwart Klaus Flas­kamp stell­ten das Pro­jekt der IG Edere­ner Runde vor und stießen bei uns auf offene Ohren. Gemein­sam machte man einen geeig­ne­­ten Stand­ort nahe dem Sport­­platz aus­­fin­­dig. Die Besitzer der Wiese stell­­ten großzügi­­gerweise eine Ecke der in Frage kom­­men­den Wiese zur Ver­­fügung, so dass die Mit­­­strei­­ter von der Edere­ner Runde mit dem Bau des Beton­funda­­men­­tes begin­­nen konn­­ten.

Zwi­schen­zeit­lich war auch das ca. 500 kg schwere Schwalben­haus von Karl-Heinz Joh­nen zusam­menge­baut wor­den, so dass das inge­s­amt 6 Meter hohe Hauses zügig am Bestim­mungs­ort auf­ge­stellt wer­den konnte.

Zur Zeit sind insge­s­amt 16 Nist­plätze am Schwalben­haus ange­bracht und war­ten auf gefiederte Sommergäste.