Qualifikationsspiele zur Bezirksliga 1947

Danach began­nen die Quali­fika­ti­ons­spiele zur Bezirks­liga. Betei­ligt waren die Ver­eine Tura Bonn, Rhena­nia Köln, Köl­ner BV, Sülz 07, Schwarz-Weiß Köln, Beuel 06, Troisdorf, Köl­ner BC, Küp­per­steg, Sportfreunde Düren, Lendersdorf und Hen­nef. Sie­ben Ver­eine konn­ten auf­stei­gen.

Die Spiele fan­den auf neu­tralem Platz statt, es gab also keine Hin- und Rück­runde. Ede­ren hatte zu die­ser Zeit noch kei­nen Bus zur Ver­fügung. Spie­ler und Zuschauer wur­den mit LKW, die von Jakob ErvenErven, Jakob und Leon­hard Cre­merCre­mer, Leon­hard bereit gestellt wur­den, zu den jewei­ligen Spiel­or­ten befördert. Es war oft auch ein Holzver­ga­ser-LKW dabei. An den Tagen, an wel­chen ein Spiel aus­ge­tra­gen wurde, auch an Werk­ta­gen, war Ede­ren wie aus­ge­s­tor­ben. Im Ort war kein Mensch mehr bei der Arbeit. Die Kreis­bahn orga­ni­sierte Sonderzüge, um Zuschauer zu den Spie­len im Raum Köln - Bonn und Bergheim zu brin­gen. Fuß­ball­in­ter­es­sierte Bewoh­ner des gesam­ten Krei­ses Jülich unter­stütz­ten die Edere­ner Mannschaft durch zahlrei­ches Erschei­­nen auch in Köln, Bergheim oder Bonn. Ede­ren schlug sich tap­fer, das Spiel gegen Sülz 07 in Eus­kir­chen ging zwar mit 4 : 1 ver­loren, in Bergheim wurde der KBC aus Köln aber 2 : 1 besiegt

SC Ederen - Meister der Bezirksklasse Düren-Jülich 1947/1948
Von links: Esser Herbert, Hambloch Franz, Nolden Heinrich, Lamersdorf Toni, Esser Heinrich, Riediger Gerhard, Mandelartz Christian, Esser Christian, Steinbusch Peter, Klein Helmut, Forst Christian. An den Meisterschafts- und Qualifikationsspielen in diesem Jahr haben außerdem noch folgende Spieler teilgenommen: Beckers Willi, Esser Leo, Schippers Toni, Wolf Franz und Lenzen Heinrich.

Esser, Herbert Ham­bloch, Franz, Nolden, Heinrich Lamersdorf, Toni Esser, Heinrich Rie­di­ger, Ger­hard Mandel­artz, Chris­tian Esser, Chris­tian Steinbusch, Peter Klein, Helmut Forst, Chris­tian Beckers, Willi Esser, Leo Schip­pers, Toni Wolff, Franz Len­zen, HeinrichIm letz­ten Spiel gegen den Tabel­lenletz­ten Tura Hen­nef in Köln-Brau­n­sfeld benö­tigte man für den Auf­stieg noch einen Punkt. Die Vor­be­rei­tun­gen für die Auf­stiegsfeier waren schon ge­troffen! Die damals bekannte und beliebte Kapelle "Well" wurde für die Siegesfeier direkt nach dem Spiel mit allen Instru­men­ten auf dem offe­nen LKW mit­genom­men. Ede­ren legt wieder ein gutes Spiel auf den Rasen, Ede­ren bringt den Ball auch 10 Mal im geg­ne­ri­schen Tor unter, der Schiedsrich­ter erkennt aber kei­nes an!!! Hen­nef erzielt kurz vor Schluss ein Tor, wel­ches anerkannt wird. Ede­ren ver­liert mit 1 : 0.

Am Rande: Die an den Auf­stiegs­spie­len teil­neh­men­den Ver­eine Köl­ner BC 01 und Sülz 07 fusio­nier­ten 1948 unter dem Namen 1. FC Köln. Beim KBC spielte zu die­ser Zeit Hen­nes Weis­weilerWeis­weiler, Hen­nes, wel­cher spä­ter ein bekann­ter Trai­ner in der Bundes­liga wurde. In der folgen­den Spielzeit 1947/1948 war Ede­ren der Bezirks­klasse Düren - Jülich zugewie­sen, der aus dem Kreis Jülich nur noch Jülich 1910 angehörte. Aus dem Kreis Düren kamen acht Ver­eine, harte Bro­cken wie z.B. Spielver­ein Düren und Kreuzau. Aber auch am Ende die­ser Spielzeit stand der SC 1910 Ede­ren wieder an der Spitze. Abermals muss­ten Auf­stiegs­spiele durch­ge­führt wer­den. Ede­ren war der Gruppe mit Köln-Wei­den, Stolberg, Erkelenz, Berg.-Gladbach, Roden­­kir­chen und Lechenich zugewie­sen. Im ers­ten Spiel gegen Köln-Wei­den führte Ede­ren bis kurz vor Schluss mit 1 : 0. Dann wurde Torwart NoldenNolden stark ver­letzt und musste aus­schei­den. Das Spiel ging mit 2 : 1 ver­loren. Torwart Nolden wurde so schwer ver­letzt, dass er für die kom­men­den Spiele nicht mehr zur Ver­fügung stand. Das hatte zur Folge, dass fast alle Spiele knapp ver­loren gin­gen.

Reservemannschaft 1947/48, Gruppensieger der zweiten Kreisklasse
Von links stehend: Esser Kurt, Esser Peter, Jansen Erich, Esser Christian, Lamersdorf Heinrich, Ham­bloch Franz, Mandelartz Johann, Wüllenweber Hubert; kniend: Syben Franz, Wolf Franz, Esser Leo, Berche Hubert.

Esser, Kurt Esser, Peter Jan­sen, Erich Esser, Chris­tian Lamersdorf, Heinrich Ham­­bloch, Franz Mandel­artz, Johann Wüllenwe­ber, Hubert Syben, Franz Wolf, Franz Esser, Leo Ber­che, HubertAuch zu Beginn des Jah­res 1948 lag in Deutsch­land noch einiges im Argen. Die Bewoh­ner der Städte waren nicht aus­rei­chend mit Nah­rungs­mit­teln ver­sorgt. Die Indu­s­trie lag noch am Boden. Es herrschte eine große Arbeits­lo­sigkeit. Das führte dazu, dass Män­ner aus den umliegen­den größe­ren Indu­s­trie­or­ten in die Dörfer kamen, um dort in der Land­wirt­schaft aus­zuhelfen. Die Ent­loh­nung bestand überwiegend in Natu­ralien, wel­che die Land­wirte in Form von Mehl, Speck und Kar­toffeln zu bie­ten hat­ten. Aus­hilfs­arbei­ter beim Land­wirt Theodor SchmitzSchmitz, Theodor, Dorf­straße 56, war Hein Mül­lerMül­ler, Hein aus Mariadorf, der mon­tags von Mariadorf über Schlei­den, Siersdorf und Frei­al­den­hoven zu Fuß nach Ede­ren kam und dort gegen 8 Uhr eintraf. Sams­tags nach dem Abend­es­sen trat er den Heim­weg an. Er spielte bei Ale­man­nia Mariadorf Torwart in der zwei­ten Mannschaft. Er berich­tete, dass sein Bruder HansMül­ler, Hans bei Fortuna Düs­seldorf in der ers­ten Mannschaft spiele, und die Fortuna auch an einem Spiel in Ede­ren inter­es­siert sei. Fortuna Düs­seldorf spielte damals in der höchs­ten Klasse. Es hatte sich wohl her­umge­spro­chen, dass die Spie­ler von Ale­man­nia Aachen ein Jahr vor­her mit Speck und Rüb­enkraut, genannt "Seem", gut bedacht wor­den waren. Für den Inha­ber der Seemfa­brik Heinrich EsserEsser, Heinrich kein Pro­blem, auch für die Spie­ler der Fortuna das Rüb­enkraut zu spendie­ren. Am 4. 1. 1948 kam es dann zum Spiel gegen die Fortuna, das Ede­ren mit 6 : 0 ver­lor.

Doch es war Revan­che ange­sagt. Ein weite­res Spiel wurde für den 7. Juni 1948 ver­einbart. Ede­ren hatte sich ver­stärkt mit Rein­hold MünzenbergMünzenberg, Rein­hold von Ale­man­nia Aachen und August LenzLenz, August von Borus­sia Dort­mund. Düs­seldorf trat mit der komplet­ten ers­ten Mannschaft an, unter Ihnen auch der Natio­nal­spie­ler Paul JanesJanes, Paul. Es stan­den also drei Natio­nal­spie­ler auf dem Platz!

Das Wet­ter konnte nicht bes­ser sein. Die­ser Umstand hat sicher dazu beige­tra­gen, dass der kleine Platz die anströ­men­den Zuschauer kaum fas­sen konnte, deren Zahl man auf 5.000 schätzte. Um bes­sere Sicht zu haben waren Jugend­li­che und Kin­der auf die Bäume ge­klet­tert, wel­che den Platz säum­ten. Nach einem schö­nen und fairen Spiel siegte Fortuna Düs­seldorf mit 4 : 3 . Wenn auch ein Auf­stieg in eine höhere Klasse nicht gelun­gen war, so hatte der SC 1910 Ede­ren doch das erfolg­reichste Jahr in der Ver­einsge­schichte erreicht.

Freundschaftsspiel gegen Holzweiler, Juni 1949
Von links stehend: Syben Heinrich, Lamersdorf Heinrich, Esser Peter, Cremer Leo, Peters Theo, Klein Helmut, Mandelartz Christian, Esser Herbert, Jansen Erich; kniend: Esser Heinrich, Sieberichs Wilhelm, Schippers Toni.

Syben, Heinrich Lamersdorf, Heinrich Esser, Peter Cre­mer, Leo Peters, Theo Klein, Helmut Mandel­artz, Chris­tian Esser, Herbert Jan­sen, Erich Esser, Heinrich Siebe­richs, Wilhelm Schip­pers, ToniIn der Spielzeit 1947/48 wurde die erste Mannschaft Meis­ter in der Bezirks­klasse, wel­che damals einen wesent­lich höhe­ren Stel­lenwert hatte als heute. Die zweite Mannschaft wurde Meis­ter in der 2. Kreis­klasse. Sie stieg in die 1. Kreis­klasse auf. Die 3. Mannschaft wurde Meis­ter in der 3. Kreis­klasse und stieg in die 2. Kreis­klasse auf. Letzt­lich wurde die Jugend­­mannschaft Gruppen­meis­ter, und das ohne Punkt­ver­lust!

In der Spielzeit 1948/1949 spielte Ede­ren in der Düre­ner Gruppe der Bezirks­klasse. Nach­dem die 1. Mannschaft fast immer an der Spitze stand, musste sie diese zum Schluss der Spiel­zeit an den Düre­ner Spielver­ein abge­ben.

Die erste Mannschaft des SC 1910 Ede­ren war in die Jahre gekom­men. Einer der bes­ten Spie­ler Ederens, Heinrich EsserEsser, Heinrich, ließ sich in die Reserve ver­set­zen. Bei Freundschafts­­­spie­len wirkte er noch bei Mannschaf­ten mit, die aus ers­ter und zwei­ter Garnitur zusam­men­ge­stellt waren.