Tischtennis - Unser Sport in Kürze

Tisch­ten­nis ist das schnellste Rückschlag­spiel der Welt. Auf einer Dis­tanz von oft nur drei Metern rast der Ball mit Spitzen­ge­schwin­digkei­ten von 150 Stun­denki­lome­tern hin und her, damit hat der Spie­ler nur wenige Mil­li­sekun­den Zeit für den Rückschlag. Extreme Spin­schläge las­sen den Ball mit 10.000 Umdre­hun­gen pro Minute rotie­ren. Die Spie­ler müs­sen hohes Reak­ti­ons- und Antizi­pa­ti­ons­ver­mögen mit Aus­dauer, Schnell­kraft und Körperbe­herr­schung ver­bin­den. Sie müs­sen so schnell sein wie Sprin­ter und stra­tegisch den­ken wie Schach­spie­ler. Tisch­ten­nis-Cracks der Spitzen­klasse sind perfekte Ath­le­ten.

Im Tisch­ten­nis ver­su­chen im Ein­zel zwei Spie­ler oder im Dop­pel bzw. gemisch­tem Dop­pel zwei Paare, an einem durch ein Netz in zwei HäIf­ten geteil­ten Tisch einen Zellulo­id­ball mit Hilfe eines Schlägers so in die geg­ne­ri­sche Hälfte zu schla­gen, das er nicht mehr den Regeln ent­spre­chend zurückge­spielt wer­den kann. Feh­ler, die als Punkte für den Geg­ner gewer­tet wer­den, sind zum Bei­spiel, wenn der Ball Sei­ten- oder Grundli­nie pas­siert, ohne die Spiel­fläche zu berüh­ren, wenn er ins Netz gespielt wird oder ein feh­ler­haf­ter Auf­schlag.

Die Spiel­fläche des Tisches ist recht­eckîg, 2,74 Meter lang, gut andert­halb Meter breit und 76 Zentime­ter vom Boden ent­fernt. Die weißen oder oran­gen Bälle haben einen Durch­mes­ser von 40 Mil­lime­ter und sind 2,7 Gramm schwer. Der Schlä­ger besteht aus einem gleichmäßig starken Holzbrett mit einem glat­ten (Noppen innen) oder rauen (Noppen außen) Gummibe­lag. Eine Seite ist rot, die andere schwarz.

Gespielt wird je nach Tur­nier­art über drei oder vier Gewinn­sätze. Ein Satz wird von dem Spie­ler gewon­nen, der zuerst elf Punkte erzielt hat. Haben beide Spie­ler zehn Punkte erreicht, geht es in die Satzver­länge­rung: Es gewinnt derje­nige den Satz, der zuerst mit zwei Punk­ten Vor­sprung führt. Nach jedem Satz wer­den die Seî­ten gewech­selt. Im ent­schei­den­den letz­ten Satz fin­det der Sei­tenwech­sel statt, sobald einer der Spie­ler fünf Punkte erreicht hat.

Der Deut­sche Tisch­ten­nis-Bund (DTTB) wurde am 8. November 1925 in Ber­lin gegrün­det und ist heute der zehntgrößte deut­sche Spitzensport­ver­band. Rund 615.000 Aktive spie­len in etwa 10.000 Ver­ei­nen Tisch­ten­nis. Inter­na­tio­nal zähIt der DTTB zu den größ­ten Mit­gliedern der Euro­päi­schen Tisch­ten­nis Union (ETTU). Welt­weit zählt die Inter­na­tio­nale Tisch­ten­nis Föde­ra­tion (ITTF) über 164 Mil­lio­nen Aktive, zudem wird die Zahl der Hobby-Spiele­rin­nen und -Spie­ler auf 250 Mil­lio­nen geschätzt.

Die Dach­or­ga­ni­sa­tion DTTB unter­gliedert sich in vier Regio­nalver­bände bzw. acht Regio­nen, die aus 20 Lan­des- bzw. Mit­gliedsver­bän­den beste­hen. Den Landesver­bän­den folgen auf den nächs­ten Stu­fen Bezirke und Kreis, denen wiederum die Ver­eine mit ihren Mit­gIiedern ange­schlos­sen sind.

Tisch­ten­nis ist seit 1988 olym­pi­sche Disziplin. Mit fünf Teil­nah­men ist Jörg Rosskopf Rekordhal­ter des DTTB. Der Rek­ord­na­tio­nal­spie­ler gewann bei zwei Olym­pi­schen Spie­len Edelme­tall: Silber 1992 im Dop­pel an der Seite von Steffen Fetzner und Bronze 1996 im Ein­zel. Bei den Spie­len 2008 errang das Trio Timo Boll, Dimi­t­rij Ovt­cha­rov und Chris­tian Süß die Silbermedaille im erstmals aus­ge­tra­ge­nen Mannschafts­wett­bewerb.

Bei Welt­meis­ter­schaf­ten haben deut­sche Spiele­rin­nen und Spie­ler bisher insge­s­amt 47 Medail­len gewon­nen (5/15/27).

Bei den kon­ti­nen­ta­len Wett­bewer­ben gab es 88 Podest­plätze (27/18/43). Das  Damen-Team ist 4-facher Euro­pameis­ter. Die Her­ren gewan­nen den lang ersehn­ten Titel zum ers­ten Mal im Jahr 2007 und konn­ten diese Glanzleis­tung 2008, 2009 und 2010 wieder­holen.

Ein­zel-Euro­pameis­ter gab es bisher vier bei den Damen (1962 Agnes Simon, 1996 Nicole Struse, 2000 Qian­hong Gotsch, 2009 Wu Jiaduo). Bei den Her­ren gibt es zwei Euro­pameis­ter (1992 Jörg Rosskopf, 2002, 2007, 2008, 2010 Timo Boll). Boll ist zudem der erste Spie­ler in der EM-Geschichte, dem es gelun­gen ist, einen Drei­fach­sieg zu wieder­holen. 2007 gewann er ebenso das Tripple (Ein­zel, Dop­pel und Mannschafts­wett­bewerb) wie 2008. Timo Boll ist unser erfolg­reichs­ter Tisch­ten­nis­spie­ler der Gegenwart. Teilweise auf Num­mer 1 der Welt­rang­liste geführt, rangiert er seit Jah­ren immer unter den Top 5 der Welt. In China wer­den Spie­ler mit­tlerweile mit den Fähigkei­ten eines Bolls aus­gebil­det, um gegen die Spie­ler aus dem Reich der Mitte zu trai­nie­ren. Dort ist Timo Boll der bekann­teste Aus­län­der und gilt seit sei­nen Triumphen gegen die unschlagba­ren Mächte aus Asien als Staats­feind Nr. 1.