Teilnahme am Dorfwettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« 2011

Ede­ren hat Zukunft ... das mein­ten auch die Juroren des Dorfwett­bewerbs »Unser Dorf hat Zukunft« und zeichne­ten Ede­ren mit Silber aus.

Besonders stolz kön­nen alle Helfer und Unter­stützer des Wander­weges »Edere­ner Runde« sein: ihnen ver­lieh die Jury einen Sonder­preis für die »kon­zep­tionelle und gestalte­ri­sche Enwick­lung der Edere­ner Runde«.

»Unser Dorf hat Zukunft« ent­stand aus dem ehe­ma­ligen Wett­bewerb »Unser Dorf soll schöner wer­den«, der den Fokus auf die Ver­schöne­rung des Dor­fes legte. Es kam auf schön geschnitte Rasen, bunt bepflanzte Blu­menbeete und her­ausge­putzte Straßenzüge an.

Wie der Name des neuen Wett­bewerbs schon sug­ge­riert, legt man heute mehr dar­auf Wert, die Per­spek­tiven des länd­li­chen Raums zu ver­be­s­sern. Nach­hal­tige Ent­wick­lun­gen und das bürger­schaft­li­che Engage­ment sind wich­tige Krite­rien des Wett­bewerbs. Zukunfts­fähige Ideen für die soziale, wirt­schaft­li­che, kulturelle und öko­logi­sche Aus­rich­tung eines Dor­fes ste­hen im Mit­tel­punkt.

Ede­ren nahm 2011 auf Ini­tia­tive des Krei­ses Düren als einzi­ger Ort der Region Lin­nich/Alden­hoven/Jülich zum ers­ten Mal am Dorfwett­bewerb »Unser Dorf hat Zukunft« teil. Insge­s­amt 42 Gemein­den hat die Kommis­sion, beste­hend aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Landfrauen, der Bezirks­regie­rung, der Land­wirt­schafts­kam­mer sowie der Unte­ren Landschafts­behörde, im Kreis Düren besucht. Und eines davon war Ede­ren.

Die Kommis­sion wurde an der Bürger­halle von Bürgermeis­ter Wolfgang WitkoppWitkopp, Wolfgang und Ortsvor­ste­her Norbert Reitin­gerReitin­ger, Norbert begrüßt. Beate SybenSyben, Beate hatte eine Präsenta­tion vor­be­rei­tet, in der sie die Geschichte Ederens anriß und die Bedeu­tung des Engage­ments der Büger hervor hob. Wich­tige Eckpfeiler der Gemeinde sind die Ver­eine und die aus der Dorfkon­ferenz neu ent­stan­de­nen Ini­tia­tiven, die viele neue Impulse geben. Wie Beate Syben resümierte, lau­ten die Zau­berworte Eigen­in­i­tia­tive und Koope­ra­tion.

Nach der Einfüh­rung machte die Kommis­sion sich dann unter Beglei­tung inter­es­sier­ter Dorf­be­woh­ner dann auf den Weg durch und um den Ort. Von der Bürger­halle aus ging es durch die Wenauer­straße vor­bei am Gutshof ZillekensZillekens zum Anwe­sen von Frau Rum­landRum­land. Die Kommis­sion war beein­druckt vom Zustand des Innen­ho­fes. Vor­bei am Fin­spern­hof und dem Opens internal link in current windowdenkmalge­schüt­zen Anwe­sen Alt in der Bahn­straße ging es das Aache­ner Ende hoch vor­bei am ehe­ma­ligen Gutshof KleinermannKleinermann (heute GrischnikGrischnik). Auf der ande­ren Seite konnte man bei Maria EsserEsser, Maria einen Blick in den Innen­hof werfen.

Zu Beginn referierte Beate Syben in der Bürgerhalle über die Aktivitäten in Ederen und gab einen Ausblick auf die Zukunft
Anschließend startete die Gruppe zu einer einer Besichtigungstour durch Ederen
Der erste Halt war das Anwesen von Frau Rumland, der ehemalige Jorissen-Hof
Die Kommission war begeistert vom Zustand des alten Innenhofes
Nächster Halt war das Anwesen Alt in der Bahnstraße
Das denkmalgeschützte Haus besticht durch seine stilgerechte Renovierung
Vor dem einsetzenden Regen fanden wir Schutz auf dem Hof von Nebenerwerbslandwirt Franz-Josef Syben
Weiter ging es dann vom Aachener Ende aus über einen Abschnitt der "Ederener Runde"

Vor dem nun ein­setzen­den starken Regenschauer konn­ten wir uns auf den Hof von Franz-Josef SybenSyben, Franz-Josef ret­ten. Neben­erwerbs­land­wirt Syben ergriff dort die Gelegen­heit, den Kommis­si­ons­mit­gliedern und den Begleitern die Situa­tion der Land­wirte im Ort zu erläu­tern.

Nach Abklin­gen des Regens ging es schließ­l­ich am Ort­ausgang rechts auf die Edere­ner Runde, vor­bei an den noch erhal­te­nen Obstwie­sen. Diese sind ein besonde­res und erhal­tens­wer­tes Merkmal von Ede­ren und in den umliegen­den Orten kaum zu fin­den. Vor­bei am Herz-Jesu-Denkmal und dem neu eröffne­ten Blu­men­la­den von Frau Schleich ging es dann mit dem Bus der Kommis­sion über den Dorf­platz bis ans Orts­ende Rich­tung Welz und dort rechts ins Brüc­hel­chen. Dort konnte man noch einmal einen Blick auf die "Edere­ner Runde" werfen, deren Anfänge dort ihren Ursprung haben.

Hier erklärt Dr. Willi Schmitz die Wichtigkeit des Obstwiesengürtels um Ederen
Vorbei an Brunnen und Kapelle ging es dann über den Dorfplatz wieder zurück zur Bürgerhalle

Schmitz, Dr. WilliVor­bei am ehe­ma­ligen Klos­ter / alten Kindergar­ten und dem neuen Kindergar­ten ging es zum Wil­libr­ordusbrun­nen und der Wil­libro­duska­pelle. Die Rund­reise endete dann wieder an der Bürger­halle.

Am 21. Juli war dann der Zeit­punkt gekom­men, an dem die Teil­neh­mer am Wett­bewerb aus­gezeichnet wur­den. Im Schloß­park Merode bei Lan­ger­wehe hatte der Kreis Düren ein großes Fest­zelt auf­bauen las­sen, in dem sich ca. 800 Ver­tre­ter der teil­neh­men­den 42 Ort­schaf­ten ver­sammel­ten. Aus Ede­ren waren wir mit ca. 15 Per­so­nen angereist und aus Lin­nich hatte sich Bürgermeis­ter Wolfgang Witkopp ange­schlos­sen.

Für die musikali­sche Unterma­lung der Ver­an­stal­tung sorg­ten die Jazz-Band «Sunday Jazz», die Blä­server­ei­nigung Merode und die Jagdhornblä­ser D`horn.

Das ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammende Schloß Merode bei Langerwehe
Im Festzelt im Schloßpark fand die Verleihung der Urkunden statt

Nach Begrüßun­gen durch Hausherrn Prinz von MerodeMerode, Prinz von und Land­rat Wolfgang Spelt­hahnSpelt­hahn, Wolfgang und einer musikali­schen Einlei­tung ging es zur Ver­leihung der Sonder­preise. Zu unse­rer großen Über­ra­schug und Freude ging ein Sonder­preis nach Ede­ren und zwar der "Sonder­preis für kon­zep­tionelle und gestalte­ri­sche Ent­wick­lung der 'Edere­ner Runde'". Wow!

Dann ging es wei­ter mit der Ver­leihung der bronze­nen, silber­nen und golde­nen Aus­zeich­nun­gen. Nach­dem Ede­ren nicht unter den zahlrei­chen Bronze-Dörfern war, stieg die Span­nung am Edere­ner Tisch. Und unsere ursprüng­l­i­chen Erwar­tun­gen soll­ten über­stiegen wer­den: Ede­ren konnte sich gegen viele der tra­di­tionell stark ver­tre­te­nen Eifel­dörfer durch­set­zen und wurde mit Silber aus­gezeichnet.

Die große Freude und auch etwas Stolz über die bei­den Aus­zeich­nun­gen, besonders über den Sonder­preis, kann man auf den Bil­dern sehen.

Die Verleihung des Sonderpreises an Ederen
Beate Syben, die der Bewertungskommission Ederen in einer Präsentation nahe brachte, empfing die Urkunde
Die Vertreter der Silber-Dörfer
Und auch hier ist Ederen vertreten
Die Vertreter aller ausgezeichneten Ortschaften
Ortsvorsteher Norbert Reitinger und Beate Syben als Vertreter von Ederen
Ortsvorsteher Norbert Reitinger ist die Freude anzusehen
Die angereisten Ederener und als Gast Bürgermeister Wolfgang Witkopp (3. v.r.)

Gold, Silber, Bronze und Sonderpreise: Alle Auszeichnungen im Überblick

Gold­dörfer: mit Teil­nahme am Landes­wett­bewerb 2012: Blens, Kraut­hausen, Vlat­ten, Vos­se­nack; ohne Teil­nahme am Landes­wett­bewerb: Hausen und Merode.

Silber­dörfer: Berz­buir, Berg­stein, Dütt­ling, Ede­ren, Gey, Golzheim, Hergar­ten, Kuf­fe­rath, Muldenau, Obermaubach, Schophoven, Sch­lich, Simon­skall und Wol­lersheim.

Bronze­dörfer: Aben­den, D´horn, Eschweiler über Feld, Geich, Hamich, Heistern, Horm, Jüngersdorf, Luchem, Obergeich, Pier, Pingsheim, Raffelsbrand, Schafberg, Schlag­stein, Spiel, Straß, Wenau mit Schön­thal und Zerk­all.

Sonder­preise: Dütt­ling (dorfty­pi­sche Grün­ge­stal­tung und Koope­ra­tion mit dem Natio­nal­park Nord­eifel), Ede­ren (kon­zep­tionelle und gestalte­ri­sche Ent­wick­lung der Edere­ner Runde), Golzheim (Dorfge­meinschaft mit her­ausra­gen­den inte­g­ra­tiven Ini­tia­tiven), Heistern (gelun­gene Umwand­lung eines maro­den Feuer­wehr­haus ein Jugend­zentrum), Obermaubach (Wiederbele­bung der Kultur des Weinbaus), Raffelsbrand (erfolg­rei­che Anpassung an geänderte wirt­schaft­li­che Anforde­run­gen) und Schophoven (Anlage von Lebens­räu­men für den Biotop- und Arten­schutz im Umfeld).


Anhang

Gutshof Zillekens

Auch "Wenauer Hof" und "Tillmanns Hof ". Er gehörte früher Kloster Wenau, das vom 16. -19. Jahrhundert hier viel Land besaß.

Anwesen Rumland

Jorissen, "Forsterhof". 350 Jahre im Besitz der gleichen Sippe. Der jetzige Hof wurde 1727 erbaut. Später im Besitz der Familie Rey, die über mehrere Generationen den Bürgermeister von Ederen stellten.

Der Finspernhof

Der Finspernhof bildete bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts einen großen Gutshof. Später wurde der Hof in mehrere Höfe aufgeteilt. Eines dieser Gebäude wurde 1830 von der Gemeinde gekauft. In den unteren Räumen war bis 1898 eine Schulklasse untergebracht, danach bis 1936 die Bürgermeisterei Ederen/Gereonsweiler. Der linke Trakt ist der heutige Gutshof Peters, der früher der Familie Rey gehört hat (wie der Forsterhof).

Kleinermanns

Die geschlossene Hofanlage des ehemaligen Gutshofs Kleinermann stammt aus dem Jahre 1826.

Das Herz-Jesu-Denkmal

Eingeweiht 1931. Es wurde vom Bauunternehmer Hubert Forst nach den Plänen des Architekten Hintzen aus Odenkirchen errichtet und in der Werkstatt des Professors Albermann in Köln angefertigt. Stifter des Denkmals waren die Eheleute Josef Syben und Josepha geb. Forst aus Ederen. Der Stifter hatte das Gelöbnis abgelegt, für den Fall einer glücklichen Heimkehr aus dem I. Weltkrieg, dem Herzen Jesu ein Denkmal zu errichten.

Das ehemalige Kloster und der ehemalige Kindergarten

Der Bauernhof Geller wurde 1927 der Kirche vermacht mit der Auflage, dort ein Altenheim einzurichten. Nonnen vom Orden der Pallotinerinnen, später der Christenserinnen leiteten das Altenheim. Nach dem 2. Weltkrieg wurde zusätzlich ein Kindergarten eingerichtet. Als beides finanziell nicht mehr tragbar war, wurde das Gebäude in eine ambulante Krankenpflegestation umgewandelt.

Der Willibrordusbrunnen

Dem Wasser des Willibrordusbrunnens wurde eine besondere wundertätige und heilende Kraft gegen Schorf und Augenleiden zugeschrieben. In einem Zeitungsbericht aus dem Jahr 1935 ist zu lesen, dass seit vielen Jahren Pilger zur Quelle wallfahren und sogar viele Gläubige aus dem benachbarten Holland zu sehen sind. Viele Pilger hätten schon Heilung gefunden, so daß der Andrang zur Willibrordusquelle von Jahr zu Jahr zunehme.

Bevor der Ort um 1925 an das Wasserleitungsnetz angeschlossen wurde, holten sich die Anlieger das klare Quellwasser des Brunnens zur Deckung ihres Wasserbedarfs. 1849 wurde auf den damals noch offenen Brunnen eine hölzerne Pumpe gesetzt, um die Wasserentnahme zu erleichtern. Später folgte die Überdachung mit einer Kuppel.

Die Quelle ist versiegt und der historische Brunnen fiel Ende des 2. Weltkrieges den Kriegswirren zum Opfer. In privater Initiative wurde er um 1980 von Fritz Reuters wieder originalgetreu aufgebaut.

Die Willibrorduskapelle

In der Nähe der Quelle hat in früherer Zeit ein Heiligenhäuschen mit einer Statue des heiligen Willibrord gestanden. 1898 wurde an Stelle des Heiligenhäuschens die heute noch vorhandene Kapelle errichtet. Früher wurde in der Kapelle jede Woche einmal das hl. Meßopfer gefeiert. Die Kapelle war eine Schenkung des damaligen Bürgermeisters und Gutsbesitzers Rey.