Anhang A - Begriffserklärungen

 

abdizieren - abdanken

 

Alignement - Abstecken einer Richtlinie beim Bau

 

Althochdeutsch - Älteste Stufe der drei Entwicklungsstufen der hochdeutschen Sprache. Althochdeutsch wurde ab dem 6. Jahrhundert gesprochen. Siehe auch Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch.

 

Anniversarium - Jahrgedächtnis

 

Arrondissement - Bezirk, Unterabteilung eines Departements

 

Assekuranz - Versicherungsgesellschaft

 

assekuriert - versichert

 

Assisenhof - Schwurgerichtshof

 

Attis - Der sterbende und wiederauferstehende Gott im Kult der kleinasiatischen Göttin Kybele. Nach der Sage war Attis ein schöner Hirte, den Kybele liebte. Sie versetzte ihn in Raserei, so daß er sich entmannte. Der orgiastische Kult mit entmannten Priestern verbreitete sich in der Kaiserzeit bis nach Rom. Die Attis-Mysterien mit sakramentaler Mahlzeit kreisen, wie alle hellenistischen Mysterien um den Gewinn neuen Lebens durch ein symbolisches Sterben.

Im römischen Totenkult wurde Attis zur Symbolisierung der Trauer um die Verstorbenen auf Grabsteinen abgebildet.

 

Barock - Eine Epoche der Kunst, hauptsächlich des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts. Da die Kunst des Barock für die Zeit des 17. Jahrhunderts besonders charakteristisch schien, hat man versucht, auch in der Literatur und Musik dieser Zeit verwandte Züge zu entdecken. Im 20. Jahrh. wurde der Stilbegriff Barock zum Epochenbegriff erweitert, etwa gleichlaufend mit der europäischen Geschichtsepoche des beginnenden Absolutimus.

 

Bede - Die älteste Steuer des Mittelalters. Eine vom 13.-17. Jahrhundert durch den Fürsten von seinen Landständen zunächst »erbetene«, bald aber geforderte ordentliche, regelmäßige, in Geld zu entrichtende Vermögensteuer, die als Grund-, Gebäude- oder Viehsteuer praktisch nur die Bürger und Bauern traf. In Nord- und Ostdeutschland wurde die Bede teilweise schon seit dem Spätmittelalter von den geistlichen und weltlichen Grundherrn und von den Städten erhoben.

 

Behuf - Zweck

 

behufs - zu diesem Zweck

 

Bosse - Die rohe oder nur wenig bearbeitete Form eines Werksteins, z. B. einer Skulptur, eines Quaders (im Verbund dann als Bossenwerk bezeichnet) oder eines Kapitells.

 

Bulle - Mit einem Siegel versehene päpstliche Urkunde. Eine seit der Mitte des 13. Jahrhunderts zuerst unter Innozenz IV. auftretende Urkundenart, äußerlich eine Mischform aus den feierlichen Privilegien und dem Litterae Apostolicae (beides Urkundenarten) jener Zeit. Diese Art der Bulle wurde zunächst für Dekrete, allgemeine Verfügungen und politisch bedingte Exkommunikationen verwandt, diente aber zunehmend auch für andere päpstliche Erlasse und verdrängte insbesondere die Urkundenform der feierlichen Privilegien.

 

Cantonnement-Quartier - Truppenunterkunft

 

Cautumez-Anstalt - (med.) Schneideanstalt

 

commitiert - beauftragt, bevollmächtigt

 

Compagnie - Kompanie

 

Consumption - Verbrauch

 

Cuirassier - Schwerer Reiter

 

Dekan - Wüdenträger eines Stifts- oder Domkapitels; Vorsteher eines Kirchenkreises

 

Departement - Verwaltungsbezirk

 

Deputierter - Abgeordneter

 

Designation - Bestimmung; vorläufige Ernennung

 

Detachement - Für besondere Aufgaben abkommandierte Truppenabteilung

 

Dezenium - Jahrzehnt

 

Diphtong - Doppellaut, z.B. au, ei

 

Dispens - Ausnahmebewilligung, Bbefreiung, z. B. Abgabenerlaß. Im Kirchenrecht z. B. Entbindung von Ehehindernissen.

 

disponible - verfügbar

 

Dominium - Eigentum

 

Domkapitel - Das autonome Kollegium der Chor- oder Domherren. Liturgisch obliegt dem Domkapitel der feierliche Gottesdienst. Seit dem 12. Jahrhundert gewannen die Domkapitel allmählich auch Anteil an der Diözesanregierung, u. a. besaßen sie das alleinige Bischofswahlrecht. Die machtmäßige Bedeutung wurde noch gesteigert durch ihren Anteil an der Landesregierung in den bischöflichen Territorien, den sie durch Wahlkapitulationen planmäßig festlegten; ihr oft reicher Eigenbesitz gab ihnen außerdem eine starke wirtschaftliche Stellung. Hieraus erklärt sich auch das ständige Bestreben das Adels, seine von Anfang an vorhandene Vorherrschaft in den Domkapiteln zu wahren und auszudehnen; erst im 19. Jahrhundert, seit der Zurückdrängung der Domkapitel auf ihren geistlichen Bereich durch die Säkularisation, verschwand sie.

 

Drost - Niederdeutsch: Truchseß. Amtmann oder Landrat, Verwalter einer Vogtei.

 

Eidam - Schwiegersohn

 

Entreprise - Unternehmung

 

Eskadron - Schwadron, Reiterabteilung

 

Exkommunikation - Eine Kirchenstrafe, durch die schon in der Urzeit der Kirche Sünder und Häretiker aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen wurden. Mehr oder weniger streng gehandhabt und juristisch normiert gibt es die Strafe der Exkommunikation noch heute in fast allen christlichen Religionsgemeinschaften. Im katholischen Kirchenrecht wird die Exkommunikation nur als Zensur und nur über physische Personen verhängt. Sie schließt diese aus der Gemeinschaft der Gläubigen, jedoch nicht von der formellen Mitgliedschaft in der Kirche aus. Die Rechtsfolgen der Exkommunikation sind vor allem der Ausschluß vom Sakramentenempfang und, für Geistliche, von der Spendung der Sakramente und der Ausübung der kirchlichen Rechtsprechung. Von den Gläubigen völlig »zu meiden« ist nur, wer vom Hl. Stuhl namentlich und öffentlich exkommuniziert worden ist.

 

Franken - Westgermanischer Stamm. Sie werden im 3. Jahrhundert zuerst erwähnt und drangen im 4.-6. Jahrh. vom Nieder- und Mittelrhein aus in linksrheinisches Gebiet und nach Gallien vor. Teilstämme der Franken sind u.a. die Salier und Ripuarier.

 

Fundation - Stiftung

 

Gallien - Gallien umfaßte Oberitalien und das heutige Frankreich und Belgien. Seit dem 3. Jahrhundert fanden Germaneneinfälle statt und 486 wurden die Reste der römischen Herrschaft beseitigt. Gallien war des Kernland des fränkischen Reiches.

 

Genealogie - Wissenschaft von Ursprung, Folge und Verwandtschaft der Geschlechter.

 

Germanien - Im Altertum das von den Germanen bewohnte mitteleuropäische Gebiet (Nordgermanien: Skandinavien und Dänemark, Westgermanien: Gebiet zwischen Rhein, Elbe und Donau, Ostgermanien: Oder- und Weichselgebiet).

 

Graf - Ursprünglich ein königlicher Kommissar, Vertreter der königlichen Interessen in einem Verwaltungsbezirk (Grafschaft). Seit dem 9. Jahrhundert wurde daraus allmählich ein erbliches Amt. Aus den Grafschaften entwickelten sich zum Teil die späteren Landesherrschaften. Seit 1919 ist Graf in Deutschland nur noch ein Teil des Familiennamens, in Österreich ist er ganz abgeschafft.

 

Hellenismus - Im Weltreich Alexander des Großen entstandene griechisch-orientalische Mischkultur (etwa 4. Jahrhundert vor Chr. bis Christi Geburt).

 

Iberer - Vorindogermanische Bevölkerung der iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal).

 

Indogermanen - Aus den Namen der Randvölker (Inder und Germanen) gebildete Bezeichnung für alle Völker, deren Sprache zu den indogermanischen Sprachen gehört. Zu den indogermanischen Sprachen zählen: Indisch, Iranisch, Armenisch, Tocharisch, Hethitisch, Lykisch, Lydisch, Phrygisch, Trakisch, Albanisch, Illyrisch, Italisch, Venetisch, Keltisch, Germanisch, Baltisch und Slawisch.

 

Juffer - Eine Juffer – ripuarisch »Jufe« oder »Jofe« (Plural »Jufere«, Koseform »Jüfesche« oder »Jööfche«) – bezeichnet im Rheinland, speziell entlang der Rur zwischen Heimbach (Eifel) und dem Jülicher Land sowie an der Inde im Gebiet um Eschweiler ursprünglich eine Jungfrau, Betschwester oder Frömmlerin.

Andererseits sind Juffern Bestandteil von Sagen im westlichen Rheinland. Besonders viele Juffernsagen sind aus dem Dürener, Eschweiler und Jülicher Raum an Rur und Inde bekannt, weil sie dort der Dürener Schulrektor Heinrich Hoffmann (1848–1917) vor einhundert Jahren gesammelt und veröffentlicht hat. Es ist davon auszugehen, dass es zwischen Eifel und Rhein ebenfalls viele Juffernsagen gab, doch sie sind nur vereinzelt aufgeschrieben worden. In diesen Sagen werden die Juffern – im Gegensatz zum heutigen Gebrauch – als selbstbewusste, majestätische und alterslose Jungfrauen beschrieben, vor denen sich die Bäume verneigen. Sie tragen nur selten eine Kopfbedeckung wie spitze Hütchen, Myrtenkronen oder Schleier. Sie erscheinen entweder zu dritt oder allein. Sie werden als stumme Wesen bezeichnet, und es wird in den Sagen davor gewarnt, sie anzusprechen, da dies den Tod zur Folge habe. Sie schritten segnend und gütig, manchmal trauernd, durch ihr Schutzgebiet und fielen durch hübsches, feenhaftes Aussehen, hoheitsvollen Gang und vornehme Kleidung auf – ganz im Gegensatz zu den hässlichen Hexen, die ebenfalls ihren Platz in der Sagen- und Märchenwelt an der Rur haben. Besonders die Kleidung fällt Augenzeugen auf, die von an die Ubiertracht der Matronen erinnernde Kleidung, blendend weißen Gewändern und langer, beim Gehen rauschender Seide sprechen. Daher rühren Bezeichnungen wie wisse Juffer (= weiße Juffer) und ruschije Juffer (= rauschende Juffer). Daneben existierte auch die „schwazze Juffer“ (schwarze Juffer), deren Erscheinung als unheilverkündend galt. Oft kündigte dieses Rauschen die Juffer kurz vor ihrer Erscheinung an.

Auszug aus Wikipedia
 

Kanonikat - Das Benefizium eines Dom- oder Stiftskapitulars.

 

Kanoniker - Mitglied eines Kapitels (s. Domkapitel). Die Bezeichnung entstand im Früh-Mittelalter. Sie bezieht sich vermutlich sowohl auf die liturgische Verpflichtung zum kanonischen Stundengebet wie auf die asketische zu eine Lebensführung entsprechend den Kanones.

 

Kantonnement - Truppenunterkunft

 

Kelten - Indogermanisches Volk in Westeuropa. Im 8. Jahrhundert vor Chr. östlich der Marne nachgewiesen, seit dem 7. Jahrh. in ganz Gallien, später in ganz Europa. Keltisches Volkstum ist bis heute u.a. in der Bretangne, Wales, Irland und Schottland erhalten geblieben.

 

Knappe - Edelknabe, der einem Ritter diente

 

Kulturkampf - Der Kulturkampf war eine Auseinandersetzung zwischen der katholischen Kirche unter Papst Pius IX. und dem Königreich Preußen bzw. dem kaiserlichen Deutschen Reich unter Reichskanzler Otto von Bismarck zwischen 1871 und 1878/1887.

Dabei ging es sachlich um liberale Politik wie z. B. die Einführung der Zivilehe, politisch um die Macht der organisierten katholischen Minderheit in Deutschland. Bismarck handelte mit scharfen Mitteln gegen die katholische Geistlichkeit, womit er schließlich auch Kritik von Protestanten und Liberalen erhielt. Gegen 1878 kam es wieder zu einer Annäherung zwischen Staat und katholischer Kirche.

Auszug aus Wikipedia
 

Kybele.

Kybele (griech. ??????, die Große Göttermutter vom Berg Ida; lat. Magna Mater Deum Idae, kurz Magna Mater) ist eine Göttin, die zusammen mit ihrem Geliebten Attis ursprünglich in Phrygien (Kleinasien) und später in Griechenland und Rom verehrt wurde. Der Kybele- und Attiskult war bis in die Spätantike – ähnlich wie der Mithraskult – ein im ganzen römischen Reich verbreiteter Mysterienkult.

Der ganze Mythos dreht sich offenbar um den Geschlechterdualismus. Der Mythos erklärt die Entstehung der Welt durch ein Zusammenwirken des männlichen und des weiblichen Elements des Universums: Der himmlische Attis muss die Mutter Erde Kybele mit seinem Blut befruchten, damit die Welt entstehen kann.

Die Zentren des Kultes im römischen Deutschland waren Mainz, Trier und Köln. Getragen wurde der Kult nicht wie im Fall des Mithraskultes von römischen Legionären, sondern von der einheimischen Zivilbevölkerung, also von Kelten und Germanen. Vermutlich war hier der angestammte Matronenkult der Ausbreitung des Kultes der Großen Mutter förderlich.

Auszug aus Wikipedia
 

Late - Abgabepflichtiger Bauer

 

Legitation - Beglaubigung

 

Lehen - Vom Eigentümer (Lehnsherr) an einen Lehnsmann (Vasall) verliehenes Nutzungsrecht einer Einnahmequelle. Dieses Nutzungsrecht war verbunden mit einem gegenseitigen Treueverhältnis (treue Gefolgschaft, Kriegsdienst). Lehen bezeichnet auch die Sache selbst (Grundbesitz, auch nutzbare Ämter und Rechte). Das Lehnswesen entstand bei den Franken und beherrschte seit dem 10. Jahrhundert die fränkischen und normannischen Reiche und deren Nachfolgestaaten in politischer und rechtlicher Hinsicht, verlor aber seit dem 14. Jahrh. an Bedeutung.

 

Maire - (frz.) Bürgermeisterei

 

Markgraf - Seit Karl dem Großen der mit besonderen Befugnissen ausgestattete Stellvertreter des Königs in Grenzbezirken (Marken). Im 12. Jahrhundert wurden die meisten Markschaften Reichsfürstentümer.

 

Marschall - Ursprünglich als Oberstallmeister oder Stallgraf Aufseher über die Pferde. Am merowingischen Königshof war der Marschall bereits ein höherer Hofbeamter. Das Marschall-Amt wurde auch an den landesherrlichen Höfen eingeführt; der besoldete Hof-Marschall war Vorsteher des fürstlichen Hauses, der Land-Marschall Führer der Ritterschaft bei den Ständetagungen.

 

Matrone - Eine Matrone (v. lat.: matrona = Frau vom Stand, Familienmutter, ehrbare Ehefrau, vornehme Dame, Herrin und Gebieterin sowie Anrede oder Beiname für die trinitäre Juno) ist eine umfassende Muttergottheit, welcher zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert im keltischen Europa Votivsteine und Altäre errichtet wurden. Die älteste bisher gefundene Inschrift lässt sich auf die Zeit zwischen 70 und 89 nach Christus datieren, die letzten 240 nach Christus.

Bei rund 800 Funden von Matronensteinen sind circa 70 Beinamen bekannt, die Stiftenden tragen keltische, römische und germanische Namen, so dass von einem gallo-römisch-germanischen Kult gesprochen werden kann. Die bisher entdeckten Denkmäler finden sich alle auf römischem Kolonisationsgebiet. Alle Matronensteine tragen Inschriften in lateinischer Schrift und die Namen auf den Inschriften sind latinisiert worden.

Die Darstellung der Matronen auf den Weihsteinen präsentieren die Matronen fast ausschließlich als Dreiheit. Zwei ältere Matronen mit auffallenden Hauben sitzen links und rechts von einer jüngeren Matrone, die ihre schulterlangen Haare offen trägt. Diese weibliche Trinität wird mit der weiblichen Genealogie (junges Mädchen, Mutter,Großmutter oder Alte Weise) verbunden, aber auch als trinitäre Darstellung der vorrömischen Juno (Juventas für die Jugendkraft, Juno für den mütterlichen Aspekt, Minerva für die Weisheit des Alters). Wie und ob sie angebetet wurden, ist nicht belegt, doch die Formel V S L M (Votum Solvit Libenter Merito = Das Gelübde gern eingelöst nach ihrem Verdienst oder nach ihrer Würdigkeit) oder in Kurzform L M auf jedem Matronenstein spricht dafür, dass sie um Schutz und Segen im weitestens Sinne angerufen worden waren.

Matronen – sowohl einzeln als auch zu dritt – sind vermutlich die Grundlage der Juffernsagen im westlichen Rheinland (siehe Die wilden Juffern im Merzbachtal).

Auszug aus Wikipedia
 

Mithras - Mithras ist eine römische Göttergestalt, eine mythologische Personifizierung der Sonne, die im Mithraismus verehrt wurde. Der Name Mithras geht auf den iranischen Gott Mithra zurück. Jedoch weist der römische Mithras große Unterschiede zum iranischen Mithra auf, so dass die beiden trotz der gemeinsamen Ursprünge nicht gleichgesetzt werden können und nur in einer indirekten Beziehung zueinander stehen.

Laut Plutarch lernten die Römer den Kult durch Seeräuber aus Kilikien kennen, die von Pompeius 67 v. Chr. entscheidend bekämpft wurden. Durch römische Legionäre gelangte der sittlich strenge, ausschließlich auf Männer abgestellte Mithraskult danach in das Römische Reich.

Der Mithraskult erreichte seinen Höhepunkt im 2. und 3. Jahrhundert und unterlag im 4. Jahrhundert dem nunmehr staatlich geförderten Christentum. Es dauerte allerdings noch länger, bis der Kult ganz unterdrückt worden war; der große Haupttempel des Sol Invictus Mithras in Baalbek bestand so noch im 6. Jahrhundert.

Umstritten ist, wie verbreitet der Kult tatsächlich war und welche gesellschaftliche Bedeutung er besaß. Eine wirkliche Konkurrenz zu dem ganz anders ausgerichteten und strukturierten Christentum scheint er nicht gewesen zu sein - schon wegen des Ausschlusses von Frauen: Während das Christentum vielfach von Müttern an ihre Kinder weitergegeben wurde, konnte der Mithraskult neue Anhänger nur durch Mission gewinnen.

 

Mittelhochdeutsch - Wurde seit der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur 2. Hälfte des 14. Jahrhundert gesprochen.

 

Neopresbyter - Angehöriger einer reformierten Kirchengemeinschaft

 

Neuhochdeutsch - Die jüngste Entwicklungsstufe der hochdeutschen Sprache. Neudeutsch wird seit etwa 1600 gesprochen. Davor als Übergang vom Mittelhochdeutsch als Früh-Neuhochdeutsch seit ca. 1350.

 

Oekonomie-Gebäude - Wirtschafts-Gebäude

 

Offizial - Im Kirchenrecht der den Bischof vertretende Leiter eines bischöflichen Gerichts.

 

Phrygermütze - Nach der Tracht der angeblich aus Phrygien stammenden Amazonen eine aus Stoff oder weichem Leder gefertigte Zipfelmütze, die in der griechischen Kunst vor allem von Amazonen und Bogenschützen, dann auch von orientalischen Gottheiten wie Mithras getragen wird.

 

Präbende - Ein Lehen, oder ein mit einem Einkommen versehenes Kirchenamt.

 

Presbyter - Priester

 

Propst - In der katholischen Kirche der erste Würdenträger eines Stifts- oder Domkapitels. Der Propst hat die Leitung der äußeren Angelegenheiten des Kapitels.

 

Rekurs - Beschwerde, Einspruch

 

Remission - Rücksendung, Erlaß

 

Renaissance - Der kulturgeschichtliche Begriff Renaissance (franz. »Wiedergeburt«) bezeichnet ursprünglich die Zeit von etwa 1350 bis Anfang des 16. Jahrhunderts als die Zeit der Wiedererweckung des klassischen Altertums und des Wiederaufblühens der Künste, dann den kulturellen Zustand der Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit.

 

Revenüen - Einkünfte

 

Ripuarier - Ein Teil der Franken. Anwohner des Rheins, dessen linkes Ufer im Gebiet von Köln sie bis 455 ganz besetzten.

 

Ritter - Im mittelalterlichen West- und Mitteleuropa zunächst der edelfreie, voll gerüstete, zu Pferde kämpfende Krieger. Bis zum 13. Jahrhundert mit den aufsteigenden Ministerialen (ursprünglich unfreie Dienstleute im Hofdienst weltlicher und geistlicher Fürsten, die nun einen Teil des niederen Adels bildeten) waren die Ritter zum Ritterstand zusammengewachsen. Sie bildeten einen Stand mit besonderen Ehrbegriffen, besonderem Zeremoniell und eigener höfischer Kultur. Wirtschaftliche Krisen führten zu der Entartungserscheinung des Raubrittertums. Im späten Mittelalter wurde der Ritterstand allmählich bedeutungslos.

 

Rokoko - Stilphase der europäischen Kunst. Etwa 1720 bis 1780.

 

Romantik - Erster universaler Kunststil des europäischen Mittelalters. Etwa 1050 bis 1250.

 

Scholastikus - Philosoph. Die Scholastik ist die philosophische Denkweise des Mittelalters von etwa 800 bis 1450. Die bedeutesten Vertreter der Scholastik waren Thomas von Aquin und Meister Eckhart.

 

Schultheiß - Ursprünglich Vollstreckungsbeamter des ordentlichen Richters. Später auch Dorf- oder Stadtrichter; Bürgermeister.

 

Seneschall - Oberster Hofbeamter. Besorgte das königliche Haus und hatte auch richterliche Befugnisse.

 

Servitäten - Dienstbarkeiten

 

Societät - Gesellschaft

 

Tautologie - Wiedergabe des gleichen Sachverhaltes mit zwei synonymen Wörtern, z.B. einzig und allein.

 

Taxator - Schätzer

 

Trajekt-Anstalt - (Eisenbahn-) Fährschiff-Betrieb

 

ursupiert - angeeignet

 

Vakanz - unbesetzte Stelle

 

Vasall - Lehnsmann, Gefolgsmann

 

Vikar - Stellvertreter in einem katholischen geistlichen Amt.

 

Vogt - Verwaltungsbeamter; Aufseher; Schirmherr

 

Vogtei - Bezirk eines Vogtes

 

Weistum - Im Mittelalter die Auskunft über geltendes Gewohnheitsrecht, die auf amtliche Anfrage von rechtskundigen Männern bei den Gerichten, genossenschaftlichen Versammlungen oder beim Reichstag abgegeben wurde. Auch wenn ihr ein wirklicher Rechtsstreit zugrunde lag, erging sie doch als abstrakte Weisung.

 

Zehnt - Bezeichnet die wiederkehrende Abgabe eines Bruchteils (meist 10. Teil) aller oder bestimmter Erträgnisse eines Grundstücks. Der Laien- oder Kirchenzehnt wurde von der Kirche seit dem 6. Jahrhundert auf Grund biblischer Stellen von allen Gläubigen beansprucht; die Kirche wurde hierbei seit dem 8. Jahrh. (Karl d. Große) durch das staatliche Zehnt-Gebot unterstützt. Der Feldzehnt war eine Abgabe von Getreide, Wein, Garten-, Baumfrüchten, der Blutzehnt bestand in Tieren und Tiererzeugnissen, wie Eiern, Milch, Butter, Honig. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich der Geldzehnt (der zehnte Pfennig, Schilling usw.), entsprechend der Papstzehnt, der vom Klerus dem Hl. Stuhl geleistet werden mußte. Der Zehntherr war vielfach auch ein Grundherr, neben ihm der Pfarrer, die Kirchenfabrik, der Bischof und die Armen. Im Verfolg der Französischen Revolution und der Ablösungsgesetzgebung des 19. Jahrh. wurde der Zehnt teils aufgehoben, teils für ablösbar erklärt und ihre Neubegründung verboten.