Aus der Chronik der ehemaligen Bürgermeisterei Ederen,
bestehend aus den Gemeinden Ederen und Gereonsweiler
Jahr 1831
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
808 786 20 24 2 16 10 2 10 44 7 152 129
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
125 557 206 104 118

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Spelz Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1831 bestellt .. 490 890 475 400 - 100 380 220
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ............... 9 10 14 20 - 8 6 90
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ...... 2 243/4 2 4 1 91/12 . 245/6 . . 1 1/2 2 20 . 10
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . 15
Preis des Strohes pro Centner ............................... . 10
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... . .
Preis des Flachses pro Stein .................................. 1 .
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 100 .
mittelmäßig ............. 90 .
schlecht ............. 80 .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . 5
Preis des Käses pro Pfund ............. . .
Preis der Landwolle pro Pfund .. . 7
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 100 .
mittelmäßig ............. 90 .
schlecht ............. 80 .

Unständige Nachrichten.

In die­sem Jahre wurde die Bürgermeiste­rei mit schwe­ren Grenz­stei­nen, nach der Katas­ter-Flur-Charte aus­ge­steint. Diese Steine tra­gen auf der einen Seite den Anfangs-Buch­sta­ben der hie­sigen und auf der ande­ren Seite den der angrenzen­den Bürgermeiste­rei.

Vom 1. Februar bis zum 24. Juli hatte die Bürgermeiste­rei anhal­tend Einquar­tie­rung, näm­lich einen Leutn­anth und 40 Mann von der II. Esk­a­dron 7tes Cui­ras­sier-Regi­menth.

Die Feldmäuse waren in die­sem Jahre in außer­or­dent­li­cher Menge vor­han­den; selbige zeig­ten sich im Herbste 1830 und ver­mehr­ten sich im Jahre 1831 unglaub­lich stark, so daß sie den Früc­h­ten vie­len Schaden zufüg­ten. Auch haben die­sel­ben an der letz­ten Win­ter-Saat, da wo man die Mit­tel zur Ver­tilgung nicht sehr fleißig anwandte, viel ver­dor­ben.

Weil man befürch­tet, daß die asia­ti­sche Cholera-Seu­che, wel­che fast alle Län­der Europa's heim­sucht, auch die Rhein­provin­zen nicht ver­scho­nen werde, so sind auf Geheiß der hohen Behörde alle Vor­keh­run­gen getroffen wor­den, um das Ein­drin­gen der­sel­ben mög­lichst zu ver­hü­ten, beim wirk­li­chen Aus­bruch aber selbige zu bekämpfen. Es wurde aus den ange­se­hens­ten Ein­woh­nern eine Comis­sion: "Orts-Sani­täts-Comis­sion" genannt, gebil­det, von der die desfall­sigen Anordnun­gen aus­ge­hen; Kas­ten, die in dem ers­ten Augen­blick erforder­li­chen Medi­ka­men­ten ent­hal­tend, so wie Dampf-Appa­rate, Stech­be­cken, Klistier-Sprit­zen ect wur­den ange­schafft. Häu­ser wur­den bezeichnet, wel­che zu Laza­re­the und Cau­tumez-Anstal­ten gebraucht wer­den, und abge­legene Plätze, die zu Kirchhöfe die­nen sol­len.

Ein­ge­tra­gen zu Gere­ons­weiler den 22. Juli 1832.

Der Bürgermeis­ter
  SchunkSchunk

Die Gemeinde­räthe
  DerigsDerigs
  KopsKops
  MockenMocken
  SchmitzSchmitz
  KleinermannKleinermann
  KochKoch
  Sie­benSie­ben
  LamersdorffLamersdorff
  SchröderSchröder