Jahr 1846
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
907 799 37 20 5 15 16 - 7 41 7 173 152
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
146 654 154 102 310

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Feldbohnen Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1846 bestellt .. 500 720 290 450 80 150 300 580
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ............... 9 3 24 18 8 12 12 90
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ...... 3 10 3 . 1 27 . 4 2 28 1 24 3 . . 20
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . 25
Preis des Strohes pro Centner ............................... . 12
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... 3 .
Preis des Flachses pro Stein .................................. . 221/2
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 200 .
mittelmäßig ............. 170 .
schlecht ............. 140 .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . 7
Preis des Käses pro Pfund ............. . 1
Preis der Landwolle pro Pfund .. . 71/2
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. 180 .
mittelmäßig ............. 150 .
schlecht ............. 130 .

Im Gegen­satz zu dem vor­hergegan­ge­nen war der Win­ter 1845/46 äußerst gelinde; blos im Januar und Anfangs Februar ein Paar Tage mäßi­ger Frost. Die Vege­ta­tion war schon im Februar so vor­ge­schrit­ten, wie in ande­ren Jah­ren im April, in der ers­ten Hälfte März blühte der Oel-Saa­men und Anfangs April fand man schon Rog­gen-Aeh­ren im freien Felde, die Gär­ten waren soweit wie sonst im Mai vor­ge­rückt.

Der Som­mer war heiß und tro­cken und brachte mit Aus­nahme eini­ger Gewitter­schauern kei­nen Regen. Der Herbst war schön, im Sep­tember war noch anhal­tende Hitze und es währte die Tro­ckene bis im November hin­ein. Am letz­ten November trat stren­ger Frost ein, wel­cher anhielt.

Der Rog­gen wurde im Mai, als er im Halm gehen sollte, an den Halmblättern von einem gel­ben Rost befal­len, wel­cher bei Beginn der Blüthe sich auch den Aeh­ren mitt­heilte, in Folge des­sen eine Miß-Erndte ent­stand und man höchs­tens 1/5 einer gewöhn­li­chen Erndte erzielte; der Rog­gen­preis stieg dadurch zu einer außer­or­dent­li­chen Höhe und läßt für die nächste Zukunft eine sehr drü­c­kende Theue­rung und ein großer Noth­stand befürch­ten. Schon vor Ablauf des Jah­res war extra­ordi­n­aire Unter­stützung der arbei­ten­den Klasse nöthig.

Die Win­ter-Oel­pflanze, Gerste und Wei­zen, liefer­ten eine ziem­lich gute Erndte; dagegen sind die Sommerfrüc­hte wegen der großen Tro­cken­heit nur sehr mit­telmäßig gera­then. Die Kar­toffeln waren auch etwas von der im vorigen Jahre beschriebe­nen Krankheit ergriffen, wel­che auch noch spä­ter in den Kellern ver­derbend wirkte, jedoch kann man immer noch die Kar­toffel-Erndte, was Quan­ti­tät angeht, mit­telmäßig nen­nen, in Quali­tät waren die Kar­toffeln aus­gezeichnet. Die Gar­ten-Gemüse sind in Folge der Dürre meist miß­ra­then, auch war fast kein Obst.

Die Gemeinde-Ord­nung vom 23. Juli 1845 wurde ein­geführt und am 1. Juli 1846 fand die Einfüh­rung des gewähl­ten neuen Gemeinde­rathes vor dem Regie­rungs-Commis­sa­rius Herrn Regie­rungs­rath Rein­ckeRein­cke statt.

Zu Gemeinde-Ver­ord­nete wur­den gewählt:
Gottfried LamersdorffLamersdorff, Gottfried, Pet. Jos. AretzAretz, Peter Joseph, Cle­mens Bas­tenBas­ten, Cle­mens, Heinrich ErvenErven, Heinrich, Leo­nard Mevis­senMevis­sen, Leo­nard, Anton PeschenPeschen, Anton
alle zu Gere­ons­weiler.
Heinrich KopsKops, Heinrich, Rei­ner Till­mannsTill­manns, Rei­ner, Jacob Zan­derZan­der, Jacob, Franz Joseph KopsKops, Franz Joseph, Casp. Jos. Zill­kensZill­kens, Cas­par Joseph, Christ. Sie­benSie­ben, Chris­tian
alle zu Ede­ren woh­nend.

Als Stellver­tre­ter:
Franz Georg KochsKochs, Franz Georg, Mich. Rog­genRog­gen, Mich­ael, Leon. MockenMocken, Leo­nard, Jos. OffermannsOffermanns, Joseph, Gereon KochKoch, Gereon, Pet. Ram­rathRam­rath, Peter.

Geborene Mit­glieder:
Franz Platz­be­ckerPlatz­be­cker, Franz & Joh. Heinr. KopsKops, Johann Heinrich zu Gere­ons­weiler.

Als Beige­ord­nete wur­den ernannt:
Mich­ael ReyRey, Mich­ael & Leo­nard Mevih­senMevih­sen, Leo­nard und

als stellver­tre­ten­der Gemeinde-Vor­ste­her
Heinrich ErvenErven, Heinrich.

Die hie­sigen unget­heil­ten Erb­wal­dun­gen Bun­tebüch, Haes­weiler, Forst und Gere­ons­weiler­busch, wur­den im April öff­ent­lich par­zel­lenweise ver­stei­gert. Ueber die Ablösung der Servi­tä­ten, wel­che zu Guns­ten der Gemein­den Ede­ren, Puf­fen­dorf und Gere­ons­weiler auf jene Wal­dun­gen haf­ten, sind Unter­hand­lun­gen ein­ge­lei­tet, wel­che jedoch bis heute zu kei­nem Resul­tate geführt haben, indem die Gemeinde Puf­fen­dorf ihren Ant­heil an der Ablöse-Summe zu hoch auf­schlägt.

Zur Deckung der Gemeinde­be­dürf­nisse wur­den umge­legt:

a) auf Grund­steuer    704 Thl 10 Sgr 6 Pfg
b) auf Klas­sen­steuer 292 Thlr 19 Sgr 4 Pfg

Ein­ge­tra­gen Gere­ons­weiler den 30. April 1847.        

Der Bürgermeis­ter             Der Gemeinde­rath

SchunkSchunk                            P. A. PeschenPeschen, P. A.  
J. K. KopsKops, J. K.    
F. J. KopsKops, F. J.    
Die Beige­ord­ne­ten                    Till­mannsTill­manns      
ReyRey                                 Zill­kensZill­kens      
SybenSyben      
Jacob Zan­derZan­der, Jacob
Bas­tenBas­ten    
Mevis­senMevis­sen    
AretzAretz      
LamersdorfLamersdorf