Jahr 1851
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
896 854 27 27 1 21 22 - 12 42 5 170 169
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
138 417 78 127 376

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Bohnen Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1851 bestellt ..
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ...............
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ......
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . .
Preis des Strohes pro Centner ............................... . .
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... . .
Preis des Flachses pro Stein .................................. . .
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . .
Preis des Käses pro Pfund ............. . .
Preis der Landwolle pro Pfund .. . .
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
[Anm.: die Angaben zu den Acker-Erzeugnissen und den Produktpreisen fehlen]

Unter'm 14. April 1851 wurde das Gesetz über die Einfüh­rung des Strafge­setz-Buches für die Preußi­schen Staa­ten erlas­sen. Das­selbe besteht aus 349 Paragraphen und ist, gemäß Art. 1 der allgemei­nen Bestim­mun­gen, mit dem ers­ten Juli selbigen Jah­res im gan­zen Umfange der Mon­ar­chie in Kraft getre­ten.

Durch Gesetz vom 1. Mai die­ses Jah­res wurde unter Auf­he­bung der bishe­rigen in §1 des allgemei­nen Abga­be­ge­set­zes vom 30ten Mai 1820 ange­ord­ne­ten Klas­sen­steuer mit 1. Juli d.J. eine neue Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer ein­geführt. Ers­tere, die Klas­sen­steuer, soll in 12 Stu­fen, nach den Sät­zen von monat­lich 11/4 Sgro­schen bis zwei Tha­ler, die Ein­kom­men­steuer dagegen in 30 Stu­fen, nach den Sät­zen von monat­lich 21/2 Thlr bis 600 Thlr nach Maaßgabe der Höhe des Ver­mö­gens, den Erwerbs- und Ein­kom­mens-Ver­hält­nis­sen eines jeden Steuer­pf­lich­tigen erho­ben wer­den.

Nach vor­hergegan­ge­nen gesetz­li­chen Berathun­gen wur­den, der Vor­schrift der Gemeinde­ord­nung vom 11. Maerz 1850 gemäß, zu Mit­gliedern des Sammtgemeinde­raths gewählt:

a) für Gere­ons­weiler am 25. Februar d.J.:

1. Con­stan­tin SchunkSchunk, Con­stan­tin, 2. Hermann Joseph WilmsWilms, Hermann Joseph, 3. Heinrich Mül­lerMül­ler, Heinrich, 4. Rei­ner EhserEhser, Rei­ner, 5. Heinrich ErvenErven, Heinrich, 6. Peter Joseph AretzAretz, Peter Joseph,alle Grund­be­sitzer in Gere­ons­weiler

b) für Ede­ren am 28ten Februar 1851:

Pfar­rer HetzerHetzer, Pfar­rer, 2. Johann Joseph KopsKops, Johann Joseph, 3. Chris­tian SybenSyben, Chris­tian, 4. Franz Mathias KopsKops, Franz Mathias, 5. Peter EhserEhser, Peter und Johann Wilhelm HeckHeck, Johann Wilhelm, sämmt­lich Grund­be­sitzer in Ede­ren.

Die Sub a) & b) genann­ten Gewähl­ten sind alle Mit­glieder des Gemeinde­raths.

In der Sitzung vom 6. Maerz wurde Sei­tens des Sammtgemeinde­raths unter Vor­sitz des Bürgermeis­ters Con­stan­tin Schunk das Ein­kom­men des Sammtbürgermeis­ters auf Thlr 100, näm­lich Gehalt = 60 Thlr und für Büreaukos­ten-Ent­schä­d­igung = 40 Thlr ange­setzt und unmit­telbar hier­auf die Wahl des Bürgermeis­ters und des Beige­ord­ne­ten der Sammtgemeinde vor­genom­men.

Bei der ers­ten und zwei­ten Abstim­mung erhiel­ten die Gut­s­be­sitzer Con­stan­tin Schunk, Bürgermeis­ter in Gere­ons­weiler 6 Stim­men und Mich­ael ReyRey, Mich­ael in Ede­ren eben­falls 6 Stim­men. Die dar­auf vor­genom­mene Loo­se­zie­hung ent­schied für Mich­ael Rey in Ede­ren.

Zum Beige­ord­ne­ten der Sammtgemeinde wurde der Acke­rer Hermann Joseph WilmsWilms, Hermann Joseph in Gere­ons­weiler mit sämmt­li­chen Stim­men gewählt.

Das Pro­tokoll über die Fest­setzung des Gehalts des Sammtbürgermeis­ters hat die Kön­ig­li­che Regie­rung unter'm 13. Maerz 1851 No I.6036 unter Vor­be­halt schließ­l­i­cher Fest­stel­lung nach den zu erwar­ten­den allgemei­nen Bestim­mun­gen der Pro­vin­zial-Ver­samm­lung geneh­migt, sowie die Wah­len des Sammtbürgermeis­ters und Sammtbeige­ord­ne­ten von dem Herrn Präsiden­ten der Kön­ig­li­chen Regie­rung zu Aachen mit­telst Ver­fügung vom 15. Maerz 1851 No 821 bestä­tigt wur­den.

Am 26. Maerz die­ses Jah­res wurde der zum Sammtbürgermeis­ter gewählte Mich­ael Rey durch den hierzu beauf­trag­ten commis­sa­ri­schen Land­rath Herrn Freiherrn von HilgersHilgers, Freiherr von von Jülich, als Sammtbürgermeis­ter ein­geführt und der Hermann Joseph Wilms durch Rey als Sammtbeige­ord­ne­ter ver­ei­digt.

Der unter'm 31. Januar die­ses Jah­res als Bürgermeis­ter der Ein­zelgemeinde Gere­ons­weiler ein­geführte Herr Con­stan­tin Schunk wurde auf sei­nen Antrag von die­ser Func­tion ent­bun­den und zu des­sen Ersetzung der Sammtbeige­ord­nete Hermann Joseph Wilms zu Gere­ons­weiler am 10ten April gewählt und diese Wahl mit­telst Ver­fügung durch Herrn Regie­rungs-Präsiden­ten vom 15ten April No 1108 bestä­tigt. Die Einfüh­rung fand am 22. April durch hierzu com­mit­tir­ten Sammtbürgermeis­ter statt.

Am 18. Mai starb der seit­he­rige Pfar­rer zu Gere­ons­weiler Johann Theodor EhserEhser, Johann Theodor an den Folgen einer Abneh­mungs-Krankheit im Alter von 59 Jah­ren. Es wurde diese Stelle nun­mehr durch Franz Xaver Joseph ReckReck, Franz Xaver Joseph, bis dahin Pfar­rer zu Heimbach im Kreise Schlei­den, besetzt.

Am 14. April schenkte die Anna Catha­rina geborene MangartzMangartz, Anna Catha­rinaCoe­nen, Anna Catha­rina, Wittwe Mar­tin Coe­nenCoe­nen, Mar­tin zu Gere­ons­weiler der Kir­che daselbst für Abhal­tung dreier Anniver­sa­rien mit Laudes bis zu ewigen Zei­ten die Summe von Einhundert fünfzig Tha­lern.

Am 20. Juli wur­den zur Abhal­tung dreier jähr­li­chen Sing­mes­sen für die See­len­ruhe des ver­s­torbe­nen Heinrich Joseph RochelsRochels, Heinrich Joseph und zur Vert­hei­lung unter die Armen, wel­che die­sen Mes­sen bei­woh­nen, 300 Thlr schreibe: dreihundert Tha­ler Capi­tel der Kir­che zu Ede­ren überge­ben.

In Betreff der Witte­rung ver­di­ent angeführt zu wer­den, daß am 4. Mai 1851 unter hef­tigen Wind­stür­men mas­senweise Schnee fiel, wel­cher sich aber in Folge der Wärme am ande­ren Tage auf­löste.

Der Win­ter begann frühzei­tig und schon im Monat November erlebte man einen mas­senrei­chen Schnee­fall, wel­cher die Erde einige Fuß hoch mit Schnee über­deckte. In Folge des­sen wurde der Straßenver­kehr allgemein unter­bro­chen und mußte das Fuhr­werk einige Tage gänz­lich ruhen; was sich übri­gens noch von Zeit zu Zeit auf ein paar Tage wieder­holte.

Sämmt­li­che Halmfrüc­hte sind sowohl der Quali­tät als Quan­ti­tät nach sowie auch die Futterkräu­ter gedie­hen. Die Kar­toffel­krankheit trat jedoch wieder stark auf.

Der Raps und Rüb­saa­men sowie die neu­auf­ste­hen­den Win­ter­saa­ten ver­spra­chen Anfangs, dem Anscheine nach, reich­li­chen Ertrag, wur­den jedoch durch den frühen Win­ter am Wachs­t­hum behindert.

Zu Bestrei­tung der allgemei­nen Bedürf­nisse wurde umge­legt:

a) für Ede­ren:

auf Grund­steuer 370 Thlr 14 Sgr
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 170 Thlr 29 Sgr

b) für Gere­ons­weiler:

auf Grund­steuer 486 Thlr 20 Sgr
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 202 Thlr 19 Sgr