Jahr 1854
Population Geburten Darunter
unehelich
geboren
Todesfälle Darunter
Personen
über 90 Jahre
Trau­ungen Anzahl der
geimpften
Kinder
Zum
Liniendienst
eingestellt
Anzahl der die Elementarschule
besuchenden Kinder
Männl.Weibl. Männl.Weibl. Männl.Weibl. KnabenMädchen
912 859 25 22 5 20 24 1 14 37 4 194 176
Viehbestand
Pferde Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine
.

Acker-Erzeugnisse.

Weizen Roggen Gerste Hafer Bohnen Buchweizen Rübsaamen Kartoffeln
Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen Magd. Morgen
Es sind im Jahr 1854 bestellt ..
Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel Berl. Scheffel
Ertrag pro Morgen ...............
Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr. Thlr.Sgr.
Preis pro Berliner Scheffel ......
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis des Heues pro Centner ................................. . .
Preis des Strohes pro Centner ............................... . .
Preis des Leinsaamens pro Berliner Scheffel .... . .
Preis des Flachses pro Stein .................................. . .
Preis des Ackerlandes pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
Pr. Cour.
Thlr. Sgr.
Preis der Butter pro Pfund ............. . .
Preis des Käses pro Pfund ............. . .
Preis der Landwolle pro Pfund .. . .
Preis des Wiesen- und Weidenlandes
pro Magdeburger Morgen: 
gut ............. . .
mittelmäßig ............. . .
schlecht ............. . .
[Anm.: die Angaben zu Viehbestand, den Acker-Erzeugnissen und den Produktpreisen fehlen]

In der Nacht des 20. Februar 1800 vier und fünfzig brach in dem bei der Rhei­ni­schen Pro­vin­zial-Feuer-Socie­tät zu Thlr 120 ver­si­cher­ten Wohn­hause des Johann Wilhelm Wüllenwe­berWüllenwe­ber, Johann Wilhelm /:Haus No 140:/ zu Gere­ons­weiler Feuer aus. Durch rasche ent­schlos­sene Hülfeleis­tung der Nach­barn wurde aber das Feuer im Beginne gedämpft und einer weite­ren Aus­deh­nung vor­gebeugt. Die durch die Taxa­to­ren ermit­telte und dem Wüllenwe­ber Sei­tens der Socie­tät aus­ge­zahlte Ent­schä­d­igung beträgt 10 Thlr 13 Sgr 4 Pfg. Das Mobiliar war nicht ver­si­chert. Die ange­stellte Unter­su­chung über die Ent­ste­hung des Bran­des hat zu einem Resul­tate nicht geführt.

Am 20. Maerz wurde zur Vika­rie Gere­ons­weiler für Abhal­tung eines Anniver­sa­riums mit Laudes für die See­len­ruhe des Egidius Bürsch­gensBürsch­gens, Egidius die Summe von Ein und fünfzig Tah­lern fünfzehn Sgro­schen gestif­tet.

Unter'm 25. November schenk­ten Geschwis­ter RochelsRochels zu Ede­ren der Pfarr­kir­che daselbst zur Abhal­tung einer wöchent­li­chen Heil-Lese­messe und zur Beglei­tung zweier Anniver­sa­rien mit Orgel die Summe von Acht­hundert Tha­lern.

In die­sem Jahre wurde in der Pfarr­kir­che zu Gere­ons­weiler eine neue Orgel /:mit Kas­ten und Zubehör:/ errich­tet. Die Kos­ten die­ses Baues wur­den theils durch freiwil­lige Gaben und Collec­ten von den Pfarr-Einsas­sen auf­ge­bracht.

Der bisher als Leh­rer der zwei­ten Schulclasse zu Ede­ren fungirende Schul­amts-Aspi­rant Mathias SchäferSchäfer, Mathias trat in das Leh­rer-Semi­nar zu Kempen ein und wurde des­sen Stelle durch den quali­ficier­ten Leh­rer Carl SchlegetSchleget, Carl aus Düren besetzt.

An der zwei­ten Erneue­rungs­pe­riode der Gemei­de­räthe schieden in die­sem Jahre durch Loos aus:

a) für Ede­ren:

Franz Mathias KopsKops, Franz Mathias aus der IIten, 2) Chris­tian SybenSyben, Chris­tian aus der ers­ten Classe, und freiwil­lig nahm seine Ent­lassung Johann Joseph KopsKops, Johann Joseph aus der II. Classe.

b) für Gere­ons­weiler:

Kon­stan­tin SchunkSchunk, Kon­stan­tin aus der drit­ten, und Rei­ner EhserEhser, Rei­ner aus der ers­ten Classe.

Es wur­den unter'm 25. November zur Wieder­be­setzung die­ser Stel­len gewählt:

a) für Ede­ren:

Franz Mathias Kops jun. und 2) Franz Mathias Kops senior in der zwei­ten, 3) Jacob Zan­derZan­der, Jacob in der ers­ten Classe.

b) für Gere­ons­weiler:

Con­stan­tin Schunk in der drit­ten, und 2) Peter Theodor Pfings­tenPfings­ten, Peter Theodor in der ers­ten Classe.

Durch Decret der Kön­ig­li­chen Regie­rung, Abt­hei­lung des Inne­ren zu Aachen vom 9ten Maerz d.J., 5638.I, wurde die zwi­schen Ede­ren und Gere­ons­weiler strit­tige Gemeinde-Flur-Grenze defini­tiv festge­setzt, und demnächst die ver­fügte Aus­stei­nung bewirkt, nach­dem dem Ortsbürgermeis­ter von Gere­ons­weiler unter'm 20. März Abschrift des Dekrets zur Mitt­hei­lung an den Gemeinde­rath zugefer­tigt wor­den.

Gegen diese Ent­scheidung erhob die Gemeinde Gere­ons­weiler Rekurs an die höhere Behörde, wel­cher im Juni d.J. an hie­sige Stelle gelangte und noch schwe­bend ist.

Die mit Ende December 1853 gefal­lene, allen Fuhrwerksver­kehr hem­men­den Schnee­mas­sen, gin­gen auch in den Monat Januar die­ses Jah­res hinüber. Es lös­ten sich die­sel­ben zwar all­mäh­l­ich auf, jedoch kehr­ten die Schnee­ge­stöber vor und nach bis den Monat Februar hindurch wieder zurück.

Die Monate Maerz und April waren mit tro­cke­ner Witte­rung zum größe­ren Theil abge­lau­fen, über­haupt war von Ende October 1853 bis Hälfte April 1854 natür­li­cher Regen nicht gefal­len.

Die Son­nenhitze im Laufe die­ses Som­mers war eine höchst sel­tene; die­selbe erreichte in den Tagen des 18ten bis 26. Juli die sel­tene Höhe von 37-40 Grad, /:27-30 Grad im Schat­ten:/; in Folge der­sel­ben sind in hie­si­ger Gegend einige Men­schen­op­fer gefal­len, u.a.: zwei Manns­per­so­nen aus Dürboslar und eine dritte aus Siersdorf, sowie auch hin und wieder einige Pferde plötz­lich der Hitze erla­gen.

Da der Juni und die erste Hälfte Juli durch­ge­hend reg­ne­risch war, so ver­spä­t­ete sich die Erndte der Halmfrüc­hte, die übri­gens eine mit­telmäßige war. Die Heuerndte aber ist größ­tent­heils miß­lun­gen.

Am 18. November d.J. wurde die Erde cirka 1/4tel Fuß hoch mit Schnee über­deckt, wel­cher sich jedoch in den bei­den folgen­den Tagen auf­löste; am 22. November fiel aber der Schnee bis 1 Fuß hoch. Der­selbe löste sich aber durch Regen wieder auf und hielt Letzte­rer, mit Sturmwind ver­eint, bis Jahres­schluß an. Am 29ten November war der Wind­sturm sogar von Blitz beglei­tet. Der Regen­güsse wegen schwol­len gegen Ablauf des Jah­res Ströme, Flüsse und Bäche ungewöhn­lich hoch an.

Zur Deckung der Com­mu­nal-Bedürf­nisse ist umge­legt wor­den:

a) für die Gemeinde Ede­ren:

auf Grund­steuer 552 Thlr 18 Sgr 10 Pfg
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 279 Thlr 8 Sgr 4 Pfg

b) für die Gemeinde Gere­ons­weiler:

auf Grund­steuer 552 Thlr 18 Sgr 10 Pfg
auf Klas­sen- und Klas­si­ficirte Ein­kom­men­steuer 279 Thlr 8 Sgr 4 Pfg