Ederen im 2. Weltkrieg

Blick über die Dächer des zerstörten Ederens, 1945 (Charles Overstreet, 1945. Mit freundlicher Genehmigung der Flora Public Library, Flora, Illinois, USA und dem Illinois Digital Archiv, Springfield, Illinois, USA)

[...] Schon Anfang Sep­tember 1944 setzte Gra­nat­be­schuß in der hie­sigen Gegend ein aus Rich­tung Geilen­kir­chen, der die Bevöl­ke­rung auf den Ernst der Lage hinwies. So wurde das Gebiet dann am 10. Sep­tember 1944 als Frontgebiet erklärt und die Schließung der Schulen ange­ord­net, die in Ede­ren nun­mehr mit Schanzarbeitern belegt wur­den. Am 2. Oktober, mit­tags gegen 14 Uhr, schlugen die ers­ten Panzer­gra­na­ten in den Ort ein und töt­e­ten einige Per­so­nen (u.a. Peter UngermannUngermann, Peter und das Kind Edmund SchmitzSchmitz, Edmund aus Ede­ren). Besonders stark war die Beschießung des Ortes vom 8. bis 10. Oktober, als die Bewoh­ner sich anschick­ten, den Ort zu ver­las­sen, um dem Räu­mungs­befehl nach­zu­kom­men. Wann es zur Sprengung der aus dem 18. Jahrhundert stam­men­den Kir­che kam, war nicht einwandfrei fest­zu­stel­len, da alles geflo­hen war. Auch die bei­den Schulgebäude mit den Leh­rer­woh­nun­gen und Nebengebäuden wur­den nach der Rückkehr aus der Eva­ku­ie­rung, ver­mut­lich durch Sprengung, voll­stän­dig zer­stört vor­gefun­den.

In den Mor­gen­stun­den des 19. November erschie­nen, nach Aus­sa­gen von Sol­da­ten, die hier gekämpft hat­ten, einige ame­rika­ni­sche Pan­zer im Dorf, die, von Gere­ons­weiler kom­mend, nach Beschuß wieder in glei­cher Rich­tung zurückfuh­ren.

Die Front zog sich Anfang November über die Linie Lin­nich, Lindern, Gere­ons­weiler, Ede­ren, Dürboslar, in Halbmond­form auf Hoen­gen zu.

Am 22. November ent­wi­ckelte sich eine große Pan­zer­schlacht im Raum Ede­ren-Gere­ons­weiler-Puf­fen­dorf-Prummern-Beek. Dazu waren etwa 30-40 deut­sche Pan­zer ein­ge­setzt, wäh­rend auf der Gegen­seite dop­pelt soviel in den Kampf ein­griffen. Wie durch Beob­ach­tung festge­stellt wer­den konnte, befand sich in Eubach eine Panz­er­sammel­stelle. Von hier ent­wi­ckelte sich der Auf­marsch der Feind­pan­zer, um dann in brei­ter Front anzu­grei­fen. Viele ame­rika­ni­sche Tiefflie­ger griffen in die Bodenkämpfe ein.

Wahr­schein­lich wurde Ede­ren dann nach einem schwe­ren Trommelfeuer am 22. bis 24. November von ame­rika­ni­schen Truppen genom­men, wäh­rend Welz erst am 30. November in Feindes­hand kam. [...]

Aus­zug aus: Josef Rahier; Die Front an Rur und Inde

Hinweis: Fotos aus Ede­ren zum 2. Welt­krieg fin­den Sie im Opens internal link in current windowBild­teil unter 2. Welt­krieg.