Aus Ederen hervorgegangene Priester

Von den aus Ede­ren hervor­gegan­ge­nen Priestern konn­ten insge­s­amt vierzehn ermit­telt wer­den. Die ers­ten vier nach­weisba­ren Pries­ter aus Ede­ren ent­stam­men dem hier ansäs­sig gewe­se­nen Ritter­ge­schlecht, der Rit­ter von Ede­ren. Aus alten Akten, Schrif­ten und Urkun­denbüc­hern (Reges­ten der Erz­bi­schöfe von Köln, Lacom­blet) konn­ten folgende ermit­telt wer­den:

Conradus von Ederen

Ede­ren, Conradus vonEr war Alta­rist am Altar des Simon und Juda in Aachen und starb wohl noch vor 1300. Bezeugt wird dies im ers­ten Nekro­logium unter dem 15. August (ohne Jahr).

Johann von Ederen

Ede­ren, Johann vonEin Bruder von Fia von Ede­renEde­ren, Fia von, der letz­ten Erbin des Geschlech­tes in Ede­ren. Sein Name und seine Amts­zeit sind nicht bekannt. Er war Pro­pst zu St. Andreas in Köln und starb etwa 1371.

Heinrich von Ederen

Ede­ren, Heinrich vonEr wird in alten Schrif­ten mehrmals als Pries­ter erwähnt. Seine Amts­zeit ist jedoch unbe­kannt.

Aus der neue­ren Zeit sind folgende Pries­ter zu ver­zeich­nen:

Johann Mathias Heck

Heck, Johann MathiasEr wurde als Sohn von Simon HeckHeck, Simon und Mar­ga­re­the StrauhsStrauhs, Mar­ga­re­the am 29. November 1701 geboren. Am 7. Juni 1727 wurde er auf einem Bene­fi­tium in der Stephanska­pelle in Köln zum Pries­ter geweiht.

Johann Jacob Neuß

Neuß, Johann JacobGeboren wurde er am 17. Juli 1701 als Sohn des Peter NeußNeuß, Peter und der Anna Clah­senClah­sen, Anna. Er wurde am 6. Januar 1730 in Köln auf eine Meß­stif­tung in der St. Kolumba­k­ir­che geweiht.

Johann Peter Beretz

Beretz, Johann PeterGeboren am 15. August 1704 als Sohn von Heinrich BeretzBeretz, Heinrich aus Eschweiler und Agnes ForstForst, Agnes. Geweiht am 22. Mai 1728 auf die Hei­lig-Kreuz-Vika­rie in Koslar, die er durch die Resi­g­na­tion des Pfar­rers Johan­nes Gat­zenGat­zen, Johan­nes aus Ede­ren erhielt.

Heinrich Peters

Peters, HeinrichGeboren wurde er als Sohn des Jacob PetersPeters, Jacob und der Anna Mar­ga­re­the KochsKochs, Anna Mar­ga­re­the am 28. August 1737. Geweiht am 20. März 1763 auf sein Patrimo­nium mit 70 Taler Ein­kom­men.

Leonard Thelen

The­len, Leo­nardEr wurde am 21. Januar 1749 als Sohn von Engelbert The­lenThe­len, Engelbert aus Love­r­ich und Maria Eli­sa­beth Breden­rathBreden­rath, Maria Eli­sa­beth, verw. Ehser, geboren. Geweiht wurde er am 25. März 1772 auf eine Meß­stif­tung in der St. Kolumba­k­ir­che in Köln.

Johann Adam Esser

Totenzettel des Johann Adam Esser

Esser, Johann AdamEr wurde am 8. Sep­tember 1798 geboren und am 5. April 1826 zum Pries­ter geweiht. Er wirkte zuerst als Vikar 4 Jahre in Höfen und 2 Jahre in Rand­e­rath. Dann wurde er als Pfar­rer nach Dedenborn ver­setzt, wo er 22 Jahre sei­nen Dienst ver­rich­tete. Zuletzt war er 8 Jahre Pfar­rer in Altdorf, wo er am 4. Juni 1862 starb.

Wilhelm Heinrich Hubert Rochels

Rochels, Wilhelm Heinrich HubertEr wurde am 12. Juni 1824 als Sohn des Johann Anton RochelsRochels, Johann Anton und der Maria Sibilla PetersPeters, Maria Sibilla geboren. Am 3. Sep­tember 1854 wurde er in Köln geweiht und war Vikar an der Kapelle zu Gro­ten­rath. Am 6. Dezember 1858 wurde er ers­ter Pfarrka­plan an der St. Pau­lus-Kir­che in Aachen. Wäh­rend des Kulturkamp­fes ließ er sich beur­lau­ben und ging nach Wall­dürn (Baden). Danach wurde er Pfar­rer in Sins­heim und zuletzt Dekan in Buchen (Baden), wo er am 25. April 1897 starb.

In Nach­ruf heißt es:

»Schon hatte das Landka­pi­tel Buchen die frohe Feier der Secundiz sei­nes ver­ehr­ten Vor­stan­des, des hochw. Herrn Dek­ans und Stadt­pfar­rers Heinrich Wilhelm Rochels in Buchen, für nächs­tes Jahr in Aus­sicht genom­men, als der­selbe nach Got­tes Rathschluß rasch, aber nicht unvor­be­rei­tet am 25. April in die Ewigkeit abbe­ru­fen wurde. Noch am 23. April hatte der Ver­s­torbene geschrie­ben: »Seit Anfang der Char­wo­che bin ich invalide - der Herzschlag wurde noch abge­wen­det, zwei tage war die größte Lebens­gefahr; ich bin nicht fähig, zu gehen, weil ich steif ruhen muß - es wird lange dau­ern«. - Wir ahn­ten beim Lesen, das die Gefahr kei­nes­wegs vor­über sei. Zum Glück handelte der Ver­s­torbene mit Vor­sicht des got­tesfürch­tigen Pries­ters, sonst wäre er nicht nur sehr rasch, sondern auch weni­ger gut vor­be­rei­tet, unver­se­hen aus dem irdi­schen Leben geschieden.«

Nach­ruf aus dem Freibur­ger Katholi­schen Kir­chenblatt Nr. 20, 41. Jg. vom 19. Mai 1897

Anton Hubert Rey

Anton Hubert ReyRey, Anton Hubert wurde am 14. April 1837 als Sohn des Mich­ael ReyRey, Mich­ael und der Mar­ga­re­tha OpfergeltOpfergelt, Mar­ga­re­tha geboren. Er besuchte das Aache­ner Kai­ser-Karl-Gym­nasium, studierte an den Univer­si­tä­ten zu Tübin­gen und Bonn, trat dann in das Pries­ter­semi­nar ein in Köln und wurde dort am 2.9.1861 zum Pries­ter geweiht.

Nach einigen Jah­ren Auf­ent­halt in Bil­lig als Vikar wurde er nach Kön­igswin­ter ver­setzt, wo er wäh­rend des Kulturkampfzeit als Pfarrver­we­ser mutig die Sache sei­ner Kir­che in Wort und Bild ver­t­rat. Er war einer der soge­nann­ten Hetzka­p­läne, die das größte Mißfal­len der preußi­schen Regie­rung erreg­ten. Daher wurde auch sein Ernen­nung zum Pas­tor in Kön­igwin­ter von der Regie­rung lange Zeit nicht erlaubt, obwohl es es de facto stets war.

In Kön­igswin­ter grün­dete er ein Kran­ken­haus zum großen Teil aus eige­nen Mit­teln. Für den Neubau einer Pfarr­kir­che gab er den Bau­platz und erheb­li­che Bar­mit­tel, erlebte den Bau der Kir­che aber nicht mehr.

Er wurde zum Dechan­ten des Deka­na­tes Kön­igwin­ter ernannt, mußte aber aus gesundheit­li­chen Grün­den von sei­nem Amt zurücktre­ten, nach­dem er einen Schlag­anfall erlit­ten hatte. Er ver­brachte die letz­ten Jahre sei­nes Lebens auf sei­nem elter­li­chen Hof in Ede­ren bei sei­nen Geschwistern Maria AntoinetteRey, Maria Antoinette und ReginaRey, Regina. Er starb am 19. Dezember 1910, 73 Jahre alt.

Theodor Syberichs

Pater Theo Syberichs
Totenzettel

Sybe­richs, TheodorAm 3. Juni 1909 wurde P. Theo Sybe­richs in Ede­ren geboren. 1922 kam er als Schüler nach Haus Over­bach, wech­selte 1925 an das Gym­nasium Erkelenz, wo er 1930 sein Abitur machte. Am 9.4.1930 wurde er in Opens external link in new windowHaus Over­bach in das Novi­ziat auf­ge­nom­men und legte dort am 19.4.1931 die ers­ten Ordensgelübde ab. Seine philosophi­schen und theo­logi­schen Studien absolvierte er von 1931 bis 1937 in Paderborn. Dort wurde er am 28.3.1936 zum Pries­ter geweiht.

Gleich nach Abschluss der Studien ging er 1937 als Assis­tent des Novizenmeis­ters nach Haus Over­bach. 1939 wurde er als Öko­nom in die neu gegrün­dete nieder­ländi­sche Pro­vinz nach Nijmegen ver­setzt. 1942 erfolgte seine Einbe­rufung zum Mili­tärdi­enst. In der anschließen­den Gefan­genschaft bis 1946 war er als Lager­pfar­rer tätig. Nach der Rückkehr über­nahm er das Amt des Öko­noms und Sekre­tärs in Haus Over­bach, bis er im Jahre 1949 seine eigent­li­che Berufung erhielt: zusam­men mit vier weite­ren Mit­brüdern wurde er in die Mis­sion nach Brasilien aus­ge­sandt.

Dort war er von 1950 bis 1961 Leh­rer an der Ordens­schule in Braga, die er mit eige­nen Hän­den auf­ge­baut hatte. Nach einjäh­ri­ger Tätigkeit als Pfar­rer von Palmeira das Missôes wurde er 1962 zum Pfar­rer von Jaboticaba ernannt. Hier hat er fast 30 Jahre lang segensreich gewirkt. Der Bau der Pfarr­kir­che, des Kran­ken­hauses und des Novi­zia­tes, das heute als Inter­nat für den Ordensnach­wuchs dient, geht auf seine Ini­tia­tive zurück.

Sein diaman­te­nes Priesterjubi­läum 1996 hat er noch in der Heimat gefei­ert. Danach hat er sich für immer von sei­ner Heimat ver­ab­schie­det. Sei­nen Lebens­a­bend hat er in dem eben­falls von ihm erbau­ten Alters­sitz in Caraz­inho ver­lebt. Wenige Monate vor sei­nem Tod wurde er in sein Kran­ken­haus Jaboticaba gebracht, wo er am 20.4.2009 ver­starb. (aus dem Nach­ruf des Ordens, OSFS)

Heinz-Theo Sybe­richsSybe­richs, Heinz-Theo - Neffe von Pater Sybe­richs - hat einen schö­nen Opens external link in new window Rei­sebe­richt anläß­l­ich eines sei­ner vie­len Besu­che bei Pater Sybe­richs in Brasilien geschrie­ben.

Josef Reuters

Pater Josef Reuters

P. Josef Reu­tersReu­ters, Josef wurde am 8. Februar 1917 als fünf­tes von sechs Kindern der Ehe­leute HubertReu­ters, Hubert und Eli­sa­beth Reu­tersReu­ters, Eli­sa­beth geboren. Zwei Geschwis­ter ver­star­ben jung. Die vier Jun­gen muss­ten tüch­tig in der vät­er­li­chen Land­wirt­schaft anpa­cken. Schon 1929 - als zwölfjäh­ri­ger - kam Josef als Schüler nach Steyl/NL.

Sein weite­rer Werdegang spiegelt die Tur­bulen­zen in der Zeit des Natio­nalso­zialis­mus wider. Am 1. Mai 1936 begann er als „Aus­landsdeut­scher“ das Novi­ziat in Opens external link in new windowSt. Gabriel/Mödling/Wien. Drei Monate spä­ter wurde die­ses im St. Richard College in Hadzor in Eng­land fortge­setzt. Im Jahre 1938 konnte er die Gym­nasi­al­studien in Opens external link in new window Steyl mit dem Abitur abschließen. Im sel­ben Jahr legte Josef die ers­ten Gelübde in Opens external link in new window St. Augus­tin bei Bonn ab.

1939 musste er zum Reichs­arbeits­di­enst und wurde bei Pio­nier­arbei­ten im Polenfeldzug ein­ge­setzt. Ent­las­sen aus dem Arbeits­di­enst konnte er von Dezember 1939 bis März 1941 in Opens external link in new window St. Augus­tin Philosophie und auch zwei Semes­ter Theo­logie studie­ren. Er wurde dann 1941 zum Mili­tär einbe­ru­fen und im Osten als Sani­tä­ter ein­ge­setzt. Im Mai 1944 geriet er in rus­si­sche Gefan­genschaft.

Erst 1948 kehrte er aus der Gefan­genschaft zurück und konnte 1950 end­lich sein Theo­logie­studium been­den. Es muss eigent­lich nicht erwähnt wer­den, dass er in vier Jah­ren Kriegsgefan­genschaft gehungert, gefroren und gelit­ten hat. Die Zei­ten waren hart, aber mit einigen sehr wertvol­len Weg­genos­sen aus die­ser Zeit hatte er noch bis ins hohe Alter Kon­takt.

Am 24. Sep­tember 1949 wurde er zum Pries­ter geweiht. Sein ers­ter Ein­satz als Leh­rer war im Mis­si­ons­haus St. Xaver in Driburg in den Jah­ren 1950/51. Dann wurde er 1951 nach St. Josef/Geilen­kir­chen ver­setzt und war in den ers­ten Jah­ren Fahr­student an der Univer­si­tät Köln und machte seine Referendar­ausbildung am Kai­ser-Karl-Gym­nasium in Aachen. Josef erwarb mit dem Abschluss die­ses Bildungs­gan­ges die Lehrbefähigung für kath. Reli­gion, Philosophie, Eng­lisch und Latein.

Von 1961 bis 1984 war er Leh­rer am Gym­nasium Opens external link in new windowSt. Xaver in Driburg. Von 1967 bis 1989 machte er regelmäßige Aus­hilfen in den Pfar­reien Sande­beck, Erpen­trup, Lange­land und Grevenha­gen. Von 1983 bis 1989 war er Rek­tor in Bad Driburg. Danach mutierte Pater Reu­ters zum krea­tiven Ruhe­ständ­ler als Orga­nist, Kan­tor und Seelsor­ger im Mis­si­ons­haus St. Arnold, Neuen­kir­chen (Kreis Steinfurt).

Im August 2005 ging er auf eige­nen Wunsch in das Senioren­heim des Ordens nach Opens external link in new window St. Wen­del/Saar­land. Er ver­stab er am 27. November 2005 im Kran­ken­haus St. Wen­del nach einem Herz­infarkt.