Urkundenteil

In dem nun folgen­den Urkun­den­teil sind die noch vor­han­de­nen Urkun­den, die an die Zeit der »Rit­ter von Ede­ren« erin­nern, ver­klei­nert als Kopien auf­ge­führt. Sämt­li­che hier wiedergegebene Urkun­den befin­den sich als fotogra­fi­sche Kopien in Origi­nalgröße in mei­nem Privat­ar­chiv.

Unter den Urkun­den sind einige, die das dama­lige Ede­ren direkt betreffen. Bei den meis­ten jedoch handelt es sich um Ver­hand­lun­gen und Ver­träge, an deren Zustande­kom­men die Rit­ter von Ede­ren wesent­lich mit­be­tei­ligt waren, oder von ihnen als Zeuge oder als Amtmann mit­ge­siegelt wur­den.

Die hier auf­ge­führ­ten Urkun­den rei­chen von der bekannt­lich ers­ten urkund­li­chen Erwäh­nung Ederens aus dem Jahre 1139, wo Rit­ter Chris­tian von Ede­ren (Ethdern) im Gefolge des Erz­bischofs Arnold I war, bis zur Schuldver­schreibung des Adam II von Ederen­stein vom 2. April 1408, mit der er als letz­ter Eigen­tü­mer seine Besitzun­gen ver­pfän­dete, so daß für sei­nen Sohn Die­trich von Ederen­stein nur noch eine Leib­rente in unge­nann­ter Höhe übrigblieb.

Mit die­sem Vor­gang scheint das Geschlecht der Rit­ter von Ede­ren auf­ge­hört haben zu exis­tie­ren, denn von die­sem Tag an fin­det man keine Ein­tragun­gen mehr.

Wenn man die hier auf­ge­führ­ten Urkun­den betrach­tet und die darin abge­schlos­se­nen Ver­träge poli­tisch, wirt­schaft­lich und gesellschaft­lich in Erwägung zieht, so kommt man zu der Überzeugung, daß die Rit­ter von Ede­ren im dama­ligen Jüli­cher Land hoch­an­ge­se­hen und gesellschaft­lich hoch­ge­stellt waren. Am Ende des Urkun­den­teils wer­den von einigen Ver­trägen noch Daten und Namen genannt, die jedoch nicht mehr durch Urkun­den belegt wer­den konn­ten.

Ebenso ver­hält es sich mit den Sterbe­ein­tragun­gen im ältes­ten Aache­ner Totenbuch, den Nekro­logien des Aache­ner Müns­ters. Dort sind viele Namen derer »von Ede­ren« zu fin­den. Die Ein­tragun­gen sind zwar mit Datum, jedoch ohne Jah­res­zahl und ohne jeg­li­chen Zusatz, so daß man dar­aus keine weite­ren Schlüsse zie­hen kann.

Über viele Gene­ra­tio­nen hindurch, über einen Zei­t­raum von rund 300 Jah­ren, wurde durch Belege und Urkun­den der Nach­weis über die Exis­tenz der Rit­ter von Ede­ren erbracht.

Urkun­denver­zeich­nis 1139 - 1533

Datum

Beschreibung

Opens internal link in current window1139

Chris­tian von Ede­renEde­ren, Chris­tian von (Ethdern) im Gefolge des Erz­bischofs Arnold I von KölnKöln, Erz­bischof Arnold I von. In folgen­der Urkunde wird Chris­tian von Ede­ren als Zeuge genannt. An die­ser Stelle wer­den die Rit­ter von Ede­ren erstmals urkund­lich erwähnt.

Opens internal link in current window5. Juni 1231

Rei­nardus, Rit­ter von Ede­renEde­ren, Rei­nardus von, und seine Frau LükardisEde­ren, Lükardis von ver­kau­fen zwei Man­sen Land in Frix­heim an das Klos­ter Weiher.

Opens internal link in current window9. Juni 1231

Godefried von Ede­renEde­ren, Godefried von und seine Kin­der bekun­den eben­falls den Landver­kauf vom 5. Juni.

Opens internal link in current window1250

Erz­­bischof KonradKöln, Erz­­bischof Konrad von bekun­­det, daß Rit­­ter Rei­­nard von Ede­ren (Edirne) auf seine Ansprüche an dem dem Domka­pi­­tel angehö­­rigen Zehnte zu (Ober-Nieder) Zier (Cirne) ver­­zich­­tet habe.

Opens internal link in current window22. Sep­tember 1255

Rit­ter Rei­nard von Ede­ren im Gefolge des klevi­schen Grafen Theode­richTheode­rich, Graf und 1259 Droste des Grafen von Hoch­stadenHoch­staden, Graf von. In die­ser Urkunde wird Rei­nard von Ede­ren als Zeuge genannt.

Opens internal link in current window23. Mai 1259

Rei­nard von Ede­ren, Rit­ter, als Zeuge in einem Ver­trag zwi­schen dem Erz­bischof Conrad von Hoch­stadenHoch­staden, Erz­bischof Conrad von und den Schöffen von Neuß.

Opens internal link in current window4. Februar 1278

Graf Heinrich von Kes­selKes­sel, Graf Heinrich von stellt, zur Buße und Ent­schä­d­igung, dem Erz­bischofe Sif­rid von CölnKöln, Erz­bischof Sif­rid von u. a. seine Gefälle zu Ede­ren zur Ver­fügung.

Opens internal link in current window6. August 1322

Johann von Ede­renEde­ren, Johann von, Kano­ni­kus von St. Apo­s­teln in Köln, fungiert als Zeuge bei einer Mit­tei­lung des Erz­bischofs Heinrich II von KölnKöln, Erz­bischof Heinrich II von an das Domka­pi­tel von Utrecht über den Erhalt von vier Bul­len von Papst Johan­nes XXIIPapst Johan­nes XXII.

Opens internal link in current window21. Dezember 1342

Rit­ter Adam von Ede­renEde­ren, Adam von als Zeuge in einem Ver­trag zwi­schen Die­trich von Mons­chauMons­chau, Die­trich von und Wilhem von JülichJülich, Wilhem von über die Wald­rechte im dor­tigen Reichs­wald.

Opens internal link in current window30. März 1343

Rit­ter Adam von Ede­ren wird Vasall des Erz­bischofs Walram von KölnKöln, Erz­bischof Walram von

3. Juni 1344

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt mit in der Urkunde über die Ver­zichts­leis­tung des Markgrafen Wilhelm von Jülich auf die Vog­tei von Hon­nef zu Guns­ten sei­ner Bruders, des Erz­bischofs Walram von Köln
(Von die­ser Urkunde liegt keine Abbildung vor)

Opens internal link in current window10. Juni 1344

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen Wilhelm V von JülichJülich, Wilhelm V von, in der die­ser bekun­det, daß der Streit zwi­schen ihm und sei­nem Bruder, dem Erz­bischof Walram, wegen der Vog­tei in Hon­nef beigelegt wor­den ist.

Opens internal link in current window10. Juni 1344

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt mit als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen Wilhelm V von Jülich und des­sen Bruder, dem Erz­bischof Walram von Köln, über zwei Erhe­bun­gen am Zoll zu Neuß.

Opens internal link in current window10. Juni 1349

Rit­ter Adam von Ede­ren als Bürge in einem Pacht­ver­trag zwi­schen Die­trich Schie­mann von Alden­hovenAlden­hoven, Die­trich Schie­mann von und dem Domka­pi­tel zu Köln.

Opens internal link in current window15. Januar 1354

Die Schöffen zu Alden­hoven wei­sen das Recht des Domka­pi­tels als Grundherrn zu Alden­hoven, Lohn, Eschweiler und Inden, und des Grafen von Jülich als Vogt. Adam von Ede­ren siegelt als Amtmann.

24. Februar 1354

Knappe Wilhelm von Ede­renEde­ren, Wilhelm von als Bürge bei einem Haus­tausch des Bern­hard von WysswylreWysswylre, Bern­hard von, der sein Haus in Weis­weiler tauscht gegen Haus und Hof zu Lamersdorf und noch 900 Schildgulden erhielt von Rit­ter Kar­si­lius von PalantPalant, Kar­si­lius von (von die­ser Urkunde liegt keine Abbildung vor)

Opens internal link in current window22. Oktober 1354

Erz­bischof Walram von Köln beauf­tragt sei­nen Offi­zial, die Ver­zichts­leis­tung des Johann von Ede­renEde­ren, Johann von (Eyde­ren) auf die Vika­rie in Ede­ren ent­gegenzu­neh­men.

Opens internal link in current window28. April 1355

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt mit als Schiedsrich­ter in der Urkunde über die Fehde zwi­schen Markgraf Wilhelm von Jülich und Rit­ter Die­trich Schie­mann von Alden­hoven.

Opens internal link in current window7. Februar 1357

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt mit als Zeuge beim Ehever­trag zwi­schen Phil­ippaJülich, Phil­ippa von, Toch­ter des Herzogs Wilhelm von Jülich, und Godart von Heinsberg zu Dalenb­roichDalenb­roich, Godart von Heinsberg zu.

Opens internal link in current window16. Juni 1361

Rit­ter Adam von Ede­ren als Zeuge in dem Ver­trag zwi­schen Herzog Wilhelm von Jülich und Erz­bischof Wilhelm von KölnKöln, Erz­bischof Wilhelm von über das Pfand­recht zu Zülpich.

Opens internal link in current window25. Juni 1361

Rit­ter Adam von Ede­ren als Zeuge beim Land­tausch zwi­schen Herzog Wilhelm II von JülichJülich, Wilhelm II von und Rei­nard, Herrn zu Schön­forstSchön­forst, Rei­nard Herr zu.

Opens internal link in current window15. März 1363

In die­ser Urkunde erscheint der Name »Ederen­stein« erstmals im Land von Rode. Hier nennt Adam sich zwar schon »Adam von Ederen­steinEderen­stein, Adam von«, siegelt aber noch mit dem glei­chen Siegel, mit wel­chem er früher in Ede­ren gesiegelt hat, als »Adam von Ede­ren«.

Opens internal link in current window11. November 1364

Rit­ter Adam von Ede­ren siegelt mit als Zeuge in der Urkunde zur Schließung des Landfriedens zwi­schen Maas und Rhein

Opens internal link in current window11. November 1364

Adam von Ede­ren (Ederen­stein) erklärt in die­ser Urkunde sei­nen Bei­tritt zum Landfriedensbund

Opens internal link in current window24. Mai 1371

Sophia von Ede­ren ver­kauft die Vog­tei mit dem Gerichte, den Ren­ten und Gefäl­len zu Neuhaus bei Broich dem Herzoge Wilhelm v. Jülich und des­sen Gemahlin Maria v. Gel­dern.

Opens internal link in current window5. Januar 1380

Vor den Schöffen von Ede­ren ver­­kauft Rein­hard von Ede­ren an Rit­­­ter Johann von Harff und seine Frau Cäcilie 20 Alden­hove­ner Mal­­ter Rog­gen im Wert von 2 Pfen­­nige je Mal­­ter unter dem Höchst­­­preis an Erbrente.

Opens internal link in current window18. November 1380

Knappe Rein­hard Gyr von WelzWelz, Rein­hard Gyr von ver­­pf­­li­ch­­tet sich, dem Rit­­ter Johann von HarffHarff, Johann von und des­sen Frau CäcilieHarff, Cäcilie von, zugleich für bei­der Erben, den in Ede­ren gelege­­nen Hof mit 90 Morgen Land zu ver­­pach­­ten.

Opens internal link in current window31. Oktober 1381

Knappe Rein­hard von Ede­ren nimmt von Rit­­ter Johann von Harff und sei­ner Frau Cäcilie eine zehntpf­­li­ch­­tige halbe Hufe Land im Edere­ner Feld in Erbpacht.

Opens internal link in current window22. Dezember 1399

Bele von BoslarBoslar, Bele von rever­­­siert dem Gottschalk von HarffHarff, Gottschalk von die Beleh­­nung von zwei Höfen in Ede­ren.

Opens internal link in current window16. Mai 1403

Schuldver­schreibung des Adam II von Ederen­stein. Mit die­ser Schuldurkunde ver­pfän­det Adam die Burg Ederen­stein mit allem Zubehör.

Opens internal link in current window16. Mai 1403

Beschreibung der von Adam von Ederen­stein ver­pfän­de­ten Grund­stü­cke

Opens internal link in current window2. April 1408

Zweite Schuldver­schreibung des Adam von Ederen­stein

Opens internal link in current window14. März 1447

Otgen van Beyn­hemBeyn­hem, Otgen van und seine Frau AlikeBeyn­hem, Alike von ver­­kau­fen ihren Besitz in Ede­ren.

Opens internal link in current window15. März 1447

Otto van Beyn­hem und seine Frau Adelheid unterzeich­­nen eine Ver­­zichts­urkunde über die am Vor­­­tage ver­­kauf­­ten Güter in Ede­ren.

Opens internal link in current window14. April 1482

Andreas von HarffHarff, Andreas von ver­­­gleicht sich mit dem Capi­­tel zu Aachen und über­­trägt dem­sel­­ben seine Güter zu Puf­fen­dorf und Ede­ren im Jahre 1482.

Opens internal link in current window15. Oktober 1484

Im Ehever­­­trag zwi­­schen Daeme von HarffHarff, Daeme von und Kat­ha­rina von PalandPaland, Kat­ha­rina von wer­den unten ande­rem Ver­­fügun­gen zu Besitzun­gen in Ede­ren getroffen.

Opens internal link in current window12. November 1488

Das Capi­­tel zu Aachen ver­­kauft die von Andreas von Harff erworbe­­nen Güter zu Puf­fen­dorf und Ede­ren den Ehe­leu­­ten Heinrich von Ver­­kenVer­­ken, Heinrich von und Maria von UphoevenUphoeven, Maria von.

Opens internal link in current window31. Oktober 1493

Rit­­ter Gottschalk von Harff, Herr zu Alsdorf und seine Frau Joh­­anna von Hoe­­menHoe­­men, Joh­­anna von set­­zen Hof und Gut zu Ede­ren als Unter­pfand.

Opens internal link in current windowJuni 1522

Erb­­streit zwi­­schen dem Arnold von StoveStove, Arnold von aus Gere­ons­weiler und der Neisgen von Ede­renEde­ren, Neisgen von.

Opens internal link in current window13. Sep­tember 1533

Ver­tag vor Schult­heiß und Schöffen zu Eeren (Ede­ren) über die Übergabe des Wolfho­fes zu Ede­ren an das frei­ade­lige Klos­ter Wenau.

Opens internal link in current window7. Oktober 1555

DhaemHatzfeld, Dhaem von, Wer­nerHatzfeld, Wer­ner von und Johann Gebrüder von Hatzfeldt neh­­men eine Tei­­lung der durch Johann von HatzfeldtHatzfeldt, Johann von, Herrn zu Wildenburg und Weis­weiler, und seine Frau Joh­­anna von HarffHarff, Joh­­anna von hin­ter­las­se­­nen Erbgü­­ter vor. Dar­­un­­ter auch Besitz in Ede­ren.

Opens internal link in current window12. November 1658

Wilhelm von SpiesSpies, Wilhelm von, Besitzer der Burg Ederen­­stein, ver­­­fasst sein Tes­ta­­ment. U.a. trifft er Ver­­fügun­gen betreffs Burg Ederen­­stein und zweier Höfe in Ede­ren.

 

Weitere inter­essante Hinweise über das Geschlecht der Rit­ter von Ede­ren sind unter den Sterbe­ein­trägen im ältes­ten Aache­ner Totenbuch (Nekro­logien des Aache­ner Müns­ters) zu fin­den.

Die Anga­ben sind zwar mit Datum ver­se­hen, jedoch lei­der bis auf eine ohne Jah­res­zahl.

Aus den Nekro­logien des Aache­ner Müns­ters

Datum

Beschreibung

1. Januar   

Ger­ard von Ede­renEde­ren, Ger­ard von, Sohn des GodefriedEde­ren, Godefried von und der Mech­tildisEde­ren, Mech­tildis von, Stif­tung 8 Solidos.

21. Juni   

Edmund von Ede­renEde­ren, Edmund von

13. März

Gyselbert von Ede­renEde­ren, Gyselbert von, genannt Vrele, Stif­tung 1 Mark

14. Juni

Payn von Ede­renEde­ren, Payn von, Stif­tung 6 Solidos

1233

Gotswin von Ede­renEde­ren, Gotswin von und Jutta von Ede­renEde­ren, Jutta von. Stif­tung 6 Solidos.

26. Juni

AdamEde­ren, Adam von und Jutta von Ede­ren. Stif­tung 3 Goldgulden.

25. Oktober

Heinrich von Ede­renEde­ren, Heinrich von, Pries­ter. Stif­tung für Jahrge­däch­nis: 9 Dena­ros.

26. Oktober

Conrad von Ede­renEde­ren, Conrad von, Alta­rist, Stif­tung 1 Mark

22. Mai

BavaEde­ren, Bava von, Gat­tin des Hezelo von Ede­renEde­ren, Hezelo von.

1. April

Arnold von Ede­renEde­ren, Arnold von. Stif­tung 12 Dena­ros.

9. Sep­tember

Heinrich von Ede­renEde­ren, Heinrich von, genannt Wolf. Stif­tung 2 Mark.

16. Dezember

Hezelo von Ede­ren.

15. August

Cunradus von Ede­renEde­ren, Cunradus von. Er war Alta­rist am Altar des Simon und Juda in Aachen. Seine Brüder stif­te­ten für ein Jahrge­däch­nis 6 Solidos.
Der Altar der Apos­tel Simon und Juda wurde 1225 vor dem Kön­igs­stuhl errich­tet und vom päpst­li­chen Lega­ten, Kardi­nal KonradPoto, Kardi­nal Konrad von, Kardi­nal von Porto, ein­geweiht.