Bele von Boslar rever­siert dem Gottschalk von Harff die Beleh­nung von zwei Höfen in Ede­ren.

22. Dezember 1399

Bele von BoslarBoslar, Bele von (Bois­lair), Witwe des Ritters Wer­ner von WedenauWedenau, Wer­ner von (-auwe), die zunächst mit ihrem ver­s­torbe­nen Gemahl von Gottschalk von HarffHarff, Gottschalk von zwei Höfe samt Zubehör im Dorf Ede­ren gepach­tet und die die­ser dann rechtmäßig durch Rich­ter und Schöffen ein­gezogen hatte, rever­siert ihm die auf ihre und ihrer Freunde Bit­ten erfolgte Beleh­nung zu Erbpacht, wobei es sich nun­mehr um drei (!) Höfe und 5 M. Acker­land mit 16 Hau (heuwe) 1 Vt. Holz sowie den Zehnt op der alder heyden handelt, für 67 Ml. Rog­gen Alden­hove­ner Maß im Wert von 2 Pf. je Ml. unter Höchst­preis (neist zwein pen­nin­gen dem bes­ten), jeweils zu St. Remigius­tag (Oktober 1) oder zum dar­auffolgen­den Aller­hei­ligen­tag (November 1) auf des­sen Hof zu Lin­zenich oder auf einen durch ihn oder sei­nen Beauf­trag­ten bezeichne­ten Söl­ler zu Jülich lieferbar. Die Fäl­ligkei­ten sind von den Höfen und folgendem Erbe zu leis­ten: 11 M. zu Welz (Weltze) an der heicht, 3 1/2 M. ober­halb des Hofes des Rein­hard von Ede­renEde­ren, Rein­hard von op dem pade, 1 1/2 M. bei Gabel Moubach, 1 M. an dem Cleve bei Land des Johann von LieckLieck, Johann von (Lieke), 3 M. auf der einen Seite neben Land des Johann von Baes­weilerBaes­weiler, Johann von (Baistwilre) und sol­chem des paffen von Frei­al­den­hoven (Vreden-) auf der ande­ren, 5 M. neben Land der Jungfer Gertrud von Frei­al­den­hovenFrei­al­den­hoven, Jungfer Gertrud von, 5 M. neben Land der Frau von BinsfeldBinsfeld, Frau von (Byensvelt), die auch an den Aache­ner (Aicher) Weg rei­chen, 8 M. an dem pesche neben Land des Rein­hard von Ede­ren, 5 M. hin­ter dem Hof ind schies­sent by Reyn­artzReyn­artz voir, dem lan­gen morgen by Bren­tenBren­ten auf der einen Seite sowie by dem busch wege auf der ande­ren, 1 1/2 M. zwi­schen Rein­hard von Ede­ren und dem Welzer Weg, 2 M. an Emunt WoulffsWoulffs, Emunt uoiren, 1 1/2 M. an Misschre­eltsMisschre­elts uoiren am Puf­fen­doder (-dorp) Wege, 4 M. an Misschre­elts uoiren und neben Emme­rich Bren­tenBren­ten, Emme­rich, 3 1/2 M. an dem husch pade auf der einen Seite sowie neben Land des Johann von Kin­zweilerKin­zweiler, Johann von (Kyns­wilre) auf der ande­ren, 1 1/2 M. by Misschre­elts voiren an dem dorpe, 1 M. zwi­schen Land der Frau von Binsfeld und sol­chem des Rein­hard von Ede­ren, 1 1/2 M. zwi­schen Land der Frau von Binsfeld und sol­chem des Johann von Baes­weiler, 2 M. zwi­schen Misschreel und dem Schmied, 3 M. zwi­schen Land der Frau von EinsfeldEinsfeld, Frau von und sol­chem der Misschre­ele, 1 M. an der Aache­ner Straße zwi­schen Land der Misschre­ele und sol­chem des Johann von Lieck Lieck, Johann von, 7 Vt. zwi­schen dem paffen von Frei­al­den­hoven und Johann von Kin­zweiler, 3 M. neben genann­ten 8 M. an dem pesche, 15 M. zwi­schen Land des Johann von Lieck und sol­chem des Johann von Kin­zweiler, 1 M. am Eder­ner Bruch (Ede­ren broi­che), 1 M. vor Misschre­elts Hof neben Johann von Baes­weiler, 12 M. in einem Stück vor Rein­hards Hof, 4 M. an der Burg­straße (op der burchs­trais­sen), 3 M. am Weiher (op dem wyer), 1 M. gegenüber dem Weiher (intgain den wyer), 20 M. in dem pesche, 11 M. op der hei­den, 6 M. an der Aache­ner Straße zu der bon­terboeden wert, 3 M. an der glei­chen Straße nach Frei­al­den­hoven zu, 9 1/2 M. ober­halb des herzog­li­chen Weihers, 1/2 M. jen­seits des Was­sers (ouer dat was­ser) nach Mer­zen­hausen zu, 7 1/2 M. neben dem der Pesch genann­ten Feld, 2 1/2 M. am Bruch (an dem broi­che), 6 M. an der heyden zu Ede­ren, 4 M. an dem steyna­cker, 1 M. in dem pesch zu Ede­ren, 3 M. neben den 4 M. an dem steyna­cker, 1 M. neben dem hal­ben M. jen­seits des Was­sers, sodann von genann­tem Zehnt op der alder heyden, wei­ter von 4 Hau 3 Vt. Holz in dem vorste, die 7 Vt. Hafer erbrin­gen, ebenso von 5 1/2 Hau Holz in dem Hasewilre sowie von 6 Hau Holz in der bon­terboeden.

Bele ver­pf­lich­tet sich erb­lich zur Bauer­hal­tung der ver­pach­te­ten Höfe. Bei Ren­tensäum­nis sind Gottschalk oder seine Erben berech­tigt, Höfe und Erbe samt Zubehör in dem ver­pach­te­ten Umfange einzu­zie­hen. Dar­über­hin­aus setzt sie für den Fall der Ren­tensäum­nis ihre gesamte Habe auf genann­ten Höfen zu Unter­pfand. Auch leis­tet sie Schadens­er­satzver­spre­chen. Die Urkunde behält bei Unge­nau­igkeit und im Beschä­d­igungs­falle ihre Gül­tigkeit.

Die Schöffen bestä­tigen den Empfang der Gerichtsgebühr.

Sieg­ler: die Aus­stel­le­rin, die Schöffen zu Jülich (Schöffen­amts­siegel) auf Bit­ten der Schöffen zu Ede­ren, die um Mit­be­siege­lung gebe­ten waren, jedoch kein Siegel haben, vor­be­halt­lich der Rechte des Herzogs von Jülich und Gel­dern, Grafen von Zütphen, sowie Drit­ter.

Des neis­ten mai­ndaichs na s. Thomais dage des heilgen apo­s­tolen.

Origi­nal Perga­men­turkunde
Rhei­ni­sches Arciv- und Muse­um­s­amt
Archiv Schloss Schön­stein
v.num : 164
Ent­hält : Ausf., Perg., Sg. 1, 2 besch. - Nr. 150.