Sophia v. Ede­renEde­ren, Sophia von ver­kauft die Vog­tei mit dem Gerichte, den Ren­ten und Gefäl­len zu Neuhaus bei Broich dem Herzoge Wilhelm v. JülichJülich, Wilhelm von und des­sen Gemahlin Maria v. Gel­dernGel­dern, Maria von.

24. Mai 1371

Fia von Ede­ren, die letzte Erbin des Geschlech­tes der Rit­ter von Ede­ren, be­kun­det für sich, ihren Erben und Nach­kömmlin­gen und allen Leu­ten, daß sie die Vog­tei und das Gericht zu Nuwenhusen bi Broichge (Neuen­hausen bei Grevenb­roich) mit Land, Wei­den, Ben­den, Busch und allem Zubehör an Herzog Wilhelm II von Jülich und sei­ner Gemahlin Maria von Gel­dern heute und die­ses Tags für eine bestimmte Summe von Geld ver­kauft hat. In dem Kaufver­trag ver­zich­tet sie aus­drück­lich für sich und ihre Erben und Nach­­kömmlin­gen auf alle Rechte an der Vog­tei und an das Gericht.

Fia von Ede­ren hatte die Vog­tei und das Gericht zu Neuen­hausen gemein­­sam mit ihrem Bruder N. von Ede­renEde­ren, Pro­pst N. von, der Pro­pst von St. Andreas in Köln war, einst erwor­ben mit dem Recht, die­selbe nötigen­falls wieder ver­kau­fen zu kön­nen.

Da die Schöffen von Neuen­hausen kein eige­nes Siegel besaßen, siegel­ten außer Fia von Ede­ren die Schöffen von Grevenb­roich.

Origi­nal Perga­men­turkunde; 28,5 cm x 19 cm, mit 2 Siegeln
Haupt­staats­ar­chiv Düs­seldorf; Jülich Urk. 299

Siegel der Fia von Ederen
von dieser Urkunde

 

Abschrift

Ich Fie van Ede­ren vur mich, myne eruen ind nacomlincge doen kunt allen luden ind ken­nen, alsulch vadie, gerichte, rente, gulde, erue ind goit, as ich ind wilne myn lieue bro­der der pro­ist van sent And­ree in Colne gesa­men­der hant erk­regen ind ver­golden had­den zu Nuwenhusen bi Broichge, in der vogen dat wir sement­lich of sunder­lin­gen die vadie, dat gerichte, erue ind goit, rente ind gulde ver­k­ouf­fen, ver­setz­zen ind in ander hant keren moech­ten, unde beste dae­mit zo doen, sowanne ind wil­che zyt uns sement­lich of sunder­lincgen euen queme, sun­der yem­ans weder­spre­chen: die vadie, dat gerichte, die rente ind gulde ind alle dat erue ind goit zo Nuwenhusen, dat ich Fie van Ede­ren ind wilne myn lieue bro­der dae ver­golden ind erk­regen had­den, mit deme hoeue, mit art­lande, beyn­den, weyden, busch, broich nass ind druge, mit peich­ten, zynsen, beyden, pennycgelde, hoen­ren, kurmeden, mit scheffe­nen, lais­sen, lienluden ind mit allen reichte, heir­li­che­yde ind zobe­hoiren, neyt uysge­schei­den, hain ich Fie van Ede­ren hude dis dachs mit goden vur­rade ind uysdrage mynre vrunde ind maege vur mich, myne eruen ind nacomlinge ver­ko­icht wis­lich ind bescheid­lich deme hogeboren myme lieuen gne­digen her­ren Wilhelm hertzogen van Guilge, mynre lieuer gene­di­ger vrauwen Marien van Gelre hertzogin­nen van Guilge ind yren eruen umb eyne genoemde summe van gelde, die si mir wale bewyst haint zo mynre genochden, ind hain der vadien ind alle der ren­ten, gulden, erfs ind heir­li­che­yde uysgegan­gen vur den scheffe­nen van Nuwenhusen, ind ken­nen mich darup ver­ziegen hain klaclois vur mich, myne eruen ind nacomelincge, mit halme ind mit munde zo ewygen dagen vur den scheffe­nen van Nuwenhusen ind vort up allen den steden, da sich dat van reichte geboe­ren soulde ind dae yd myme lieuen heir­schaffe van Guilge ind yren eruen stade ind urber doen moechte; ind hain sy daeane vest­lich ind ewe­lich geerft ind mich ind myne eruen des­se­luen onterft, alle arge­list, fir­pel ind quayde behendgeyt geist­lichs ind wer­ent­lichs reichtz in desen bri­eue uysge­sche­yden. Ind des zu urkunde ind umb steitgeyt hain ich gebeyden die scheffene van Nuwenhusen, want ich des erfs ind goits mit der vadien ind heir­li­che­yde vur yn uysgegancgen bin ind darup ver­ziegen hain, dat si yre scheffen­siegel zo eynme meir­ren gezuge alle deser sachen ouch an desen brief wil­len hancgen.

Gege­uen in den jaren uns her­ren Dusent dry­hundert eve in seu­ent­zich, up den Pynxst auent.