Wilhelm von Spies, Besitzer der Burg Ederen­stein, ver­fasst sein Tes­ta­ment. U.a. trifft er Ver­fügun­gen betreffs Burg Ederen­stein und zweier Höfe in Ede­ren.

12. November 1658 (Haus Schwein­heim)

Wilhelm von SpiesSpies, Wilhelm von, Herr zu Edern­stein, Schwein­heim, Scheu­ren, Rath, Rohr, Ober­ehe und Hohen­fels, bestimmt durch Tes­ta­ment: Er ist in sei­ner Begräb­nis­stätte zu Schwein­heim, zu Kir­ch­rath oder an sei­nem Sterbe­ort zu bestat­ten.

Seine Söhne Franz WilhelmSpies, Franz Wilhelm von und Johann Salen­tin von SpiesSpies, Johann Salen­tin von setzt er zu Erben folgen­der Lehn- und Allodi­algü­ter ein: von sei­ner Seite: 1. Haus, Hof und loeßhof zu Edern­stein; die Höfe zu Den­chenbach, Mul­len und Pan­hauß; die Pfandherr­lichkeit Kir­ch­rath; das Wein­geld auf den Wein­wegh; sein Grund­recht am Kohlberg unter­halb von Lände­reien des von Herzogen­rath lehnba­ren Kuku­mer Hofs; 2. Haus und Herr­lichkeit Schwein­heim mit den Dorf­schat­ten Sewrs, Scheu­ren, Eichen und Lutze­rath; 3. der frei­ade­lige Sitz Gor­s­torf im Gericht Wid­dig; 4. der ade­lige Hof in der Fließen in der Herr­lichkeit Miel; 5. der sog. Ams­tenrader und der sog. Spies­ser Hof im Dorf Ede­ren ((?)Erren) im Amt Alden­hoven; 6. sein Vier­tel des ade­ligen Hofs zu Geve­nich, von dem der von LülsdorfLülsdorf, von drei Vier­tel inne­hat; die Mühle zu Outrap in der glei­chen Auf­tei­lung, wobei Hof und Mühle bei der [jülich­schen] Mannkam­mer zu Wilhelm­stein lehns­pf­lich­tig sind; die von ihm geforderte Erbrente zu der Laa­che im Amt Wilhelm­stein. Von­sei­ten sei­ner Frau handelt es sich um: je die Hälfte: 1. des mit sei­nem Vet­ter [N.], Herrn zu Som­mersburgSom­mersburg, Herr zu, gemeinschaft­li­chen Allodi­alhauses Rath mit dem Höfchen zu Broich­scheidt und dem Kolla­ti­ons­recht der Kapel­len im Kirch­spiel Arnolds­weiler; 2. des eben­falls gemeinschaft­li­chen und zu Teilen von Haus Arenberg lehnba­ren Hauses Rohr im Amt Münstereifel; 3. der Höfe Wal­che­r­a­edt und Wah­lert sowie der Hüme­ler ben­den zusam­men mit je einem Vier­tel der Mühle zu Lindweiler sowie der Zehn­ten zu Tondorf und Buir; 4. des Hofs zu Blan­ken­heim, der dort lehnbar ist; 5. der freien Reichsherr­lichkeit Hohen­fels, der Herr­lichkeit Ober­ehe sowie des Hofs zu Wurme­rig in der Herr­schaft Ker­pen, im Trierischen bzw. sonst im Reich; 6. des Hofs und Zehn­ten zu Usch; 7. der Güter zu Hemmer­den, die teilweise vom gräf­l­ich salm­schen Hause zu Dyck zu Lehen gehen; je ein Vier­tel: 8. des Hauses Düs­sel im bergi­schen Amt Mettmann; 9. des ade­ligen Wein­guts auf dem Regk zu Flittersdorf im Amt Godesberg. Auch setzt er seine Söhne zu Erben: 10. sei­ner mit sei­nem Vet­ter [N.], Herrn zu Som­mersburgSom­mersburg, Herr zu, je zur Hälfte gemein­sa­men Forde­rung wegen Hei­ratsgeld gegenüber den Erben von der Horst zu Rei­mersheim und Alte­nahr; 11. einer Ver­schreibung der jülich­schen Land­stände für sei­nen ges­torbe­nen Schwa­ger Rein­hard [Print] von [Horchheün gen.] BrohlHorchheün gen. Brohl, Rein­hard von wegen gelie­he­nen 300 Reichstlrn.

Je einem der bei­den Söhne blei­ben Haus und Herr­lichkeit Erlern­stein bzw. Schwein­heim vor­be­hal­ten. Beide haben den vom Fürs­ten [von Jülich] bean­spruch­ten Heimfall des Lehens Schwein­heim los­zukau­fen, die übrigen Güter unter­ein­an­der zu teilen und ihrer ältes­ten Schwes­ter Maria Eva von SpiesSpies, Maria Eva von, Frau zu Satzvey und Vir­menichSatzvey und Vir­menich, Frau zu, 5 von 100 Pen­sion auf das ihr zugewie­sene Hei­ratsgeld zu leis­ten. Ihre jüngste Schwes­ter Maria Mar­ga­re­the von SpiesSpies, Maria Mar­ga­re­the von haben sie die­ser gleichzu­stel­len, es sei denn, daß sie eine nicht standes­ge­mäße Ehe ein­geht. Beide Söhne haben ihre -geis­tesge­störte- Mut­ter Mar­ga­re­tha Katha­rina [geb. Print] von [Horchheim gen.] BrohlHorchheim gen. Brohl, Mar­ga­re­tha Katha­rina von standes­ge­mäß zu unter­hal­ten und für -genannte- Schulden von Vater und Mut­ter auf­zu­kom­men. Wer von sei­nen bei­den Söh­nen den ande­ren bei der Erbfolge hin­ter­geht, ver­liert sei­nen Erb­teil. Bei nicht standes­ge­mäßer Ehe­schließung erhält er ledig­lich sei­nen Pflicht­teil.

Tes­ta­mentsvoll­stre­cker: seine Vettern Johann Freiherr von Reu­schenbergReu­schenberg, Johann Freiherr von, Daniel Freiherr von HonsbroechHonsbroech, Daniel Freiherr von, Herr zu Ehrenbergh und EmradtEhrenbergh und Emradt, Herr zu.

Unter­schrifts- und Sieg­lerver­merk des Aus­stel­lers.

Vor Notar Heinrich MayerMayer, Heinrich bestä­tigt Wilhelm sein Tes­ta­ment, das er zusam­men mit der Erlaub­nis von 1657 November 10 des souve­rä­nen Rats von Brabant, ein Tes­ta­ment zu errich­ten, vor­legt, und das bis zur Eröff­nung beim Gericht Münsterei­tel zu hin­ter­legen ist.

Unter­schrifts­ver­merk Wilhelms, des Notars sowie - genann­ter - Zeugen.

Abschrift mit Beglaubigungs­ver­merk und Unter­schrift des G. Hey­menbergHey­menberg, G..

Origi­nal Papier
Rhei­ni­sches Archiv- und Muse­um­s­amt
Archiv Schloss Schön­stein
v.num : 2787
Ent­hält : Begl. Abschr. (17. Jh.), Pap. (gehef­tet). - Nr. 2606.