Rit­ter Gottschalk von Harff, Herr zu Alsdorf und seine Frau Joh­anna von Hoe­men set­zen Hof und Gut zu Ede­ren als Unter­pfand.

31. Oktober 1493

Rit­ter Gottschalk (Goe­tzschalck) von HarffHarff, Gottschalk von, Herr zu Alsdorf (-torp), und seine Frau Joh­anna von Hoe­menHoe­men, Joh­anna von (Heu-) leis­ten ihrem Freund Neil­les von FelsFels, Neil­les von (Veltz), Schult­heißen zu Alden­hoven, und sei­ner Frau GertrudFels, Gertrud von (Drutgen) erb­lich Währ­schafts­ver­spre­chen, nach­dem diese ihnen zuliebe Haus und Hof, die sie zu Alden­hoven bewoh­nen und die dort zwi­schen dem Baumeis­ter auf der einen Seite und Peter MoirMoir, Peter auf der ande­ren Seite gelegen sind, hin­ten aber an die Gasse (gemeyn gasse) rei­chen, für 200 fl. zu je 20 Stübern zu Hän­den des Richard von EschweilerEschweiler, Richard von ver­äußert haben, wes­halb an Neil­les und sei­ner Frau gemäß der in ihren Hän­den befind­li­chen Urkunde vom kom­men­den St. Andre­as­tag (November 30) an jeweils zu die­sem Termin 11 fl. fäl­lig sind. Für ihre Zusa­gen set­zen sie Hof und Gut zu Ede­ren mit allem Zubehör erb­lich zu Unter­pfand und ver­pf­lich­ten sich, die zuguns­ten von Richard aus­ge­stellte Urkunde inn­er­halb der kom­men­den 4 Jahre auf eigene Kos­ten einzulösen. Bei Leis­tungs­säum­nis der 11 fl. kön­nen Hof und Gut inn­er­halb oder außer­halb des Rechts­weges mit Beschlag belegt wer­den. Der Hofpäch­ter und seine Nach­fol­ger wer­den angewie­sen, von der fäl­ligen Pacht auf Ver­lan­gen zunächst die 11 fl. an St. Andre­as­tag zu zah­len. Gottschalk und seine Frau kom­men für Kos­ten und Schäden in die­sem Zusam­menhang auf und zwar unbe­scha­det der Fäl­ligkeit der 200 fl. sowie der 11 fl. Jahr­rente. Sie lösen auch etwaige Belas­tun­gen des Hofs mit Hei­ratsver­schreibun­gen oder sonst ab. JohannHarff, Johann von und DaemeHarff, Daeme von Gebrüder von Harff ver­pf­lich­ten sich auf Ver­lan­gen von Vater und Mut­ter eben­falls, sol­che Belas­tun­gen auf Bit­ten von Neil­les und sei­ner Frau ohne Schaden für diese abzulösen. Für den Zuwider­hand­lungs­fall ver­pf­lich­ten sie sich mit ihren gesam­ten Gütern zu deren Hän­den. Sie ver­pf­lich­ten sich auf alle nun getroffe­nen Ver­einba­run­gen. Vater und Söhne ver­zich­ten für den Zuwider­hand­lungs­fall auf alle Freihei­ten für Leib, Hab und Gut, so daß Neil­les und seine Frau unbe­schränkt gegen sie vor­ge­hen kön­nen. Der Ver­zicht zuguns­ten von Neil­les und sei­ner Frau erfolgt vor Schult­heiß und Schöffen zu Ede­ren in die Hand des Richters, da das Gut freies Schöffen­gut ist. Der Rich­ter kann Neil­les und seine Frau im Zuwider­hand­lungs­fall durch die Schöffen bis zur Erfül­lung aller Ver­pf­lich­tun­gen ein­set­zen. Die Rechte des Herzogs zu Jülich sowie Drit­ter blei­ben durch die Ver­einba­run­gen unbe­rührt.

Sieg­ler: der Aus­stel­ler, Johann und Daem Gebrüder von Harff, die Schöffen zu Alden­hoven (Schöffen­amts­siegel) auf Bit­ten von Rich­ter und Schöffen zu Ede­ren mangels eige­nen Siegels, nach­dem sie um Besiege­lung geben waren.

Up alre liever hilgen avent.

Rhei­ni­sches Archiv- und Muse­um­s­amt
Archiv Schloss Schönberg
v.num : 686
Ent­hält : Ausf., Perg. (durch Kas­sa­ti­ons­schnitte ungül­tig gemacht), Sg. 1, 4 besch., 2, 3 ab. - Rv.: Item XI fl. van den begy­nen, van mir wilde van­den lantdrosß (16. Jh.) - Nr. 642.