Unser Dorf hat Zukunft 2017 - Golddorf

»Unser Dorf hat Zukunft« ent­­­­­stand aus dem ehe­ma­­­ligen Wett­­­bewerb »Unser Dorf soll schöner wer­den«, der den Fokus auf die Ver­­­­­schöne­rung des Dor­­­fes legte. Es kam auf schön geschnit­ten Rasen, bunt bepflanzte Blu­­­menbeete und her­ausge­­­putzte Straßenzüge an.

Wie der Name des neuen Wett­­­bewerbs schon sug­ge­riert, legt man heute mehr dar­­­auf Wert, die Per­spek­­­tiven des länd­li­chen Raums zu ver­­­be­s­sern. Nach­­­hal­­­tige Ent­­­wick­­­lun­gen und das bürger­schaft­li­che Enga­ge­­­ment sind wich­­­tige Krite­rien des Wett­­­bewerbs. Zukunfts­­­fähige Ideen für die soziale, wirt­schaft­li­che, kulturelle und öko­­­logi­­­sche Aus­­­rich­­­tung eines Dor­­­fes ste­hen im Mit­­­tel­­­punkt.

Nicht zuletzt, weil das Fazit aus unse­rer ehren­amt­li­chen Tätigkeit aus Überzeugung lau­­tet: "Ede­ren hat Zukunft!", nah­men wir heute zum drit­ten mal an die­sem Wett­bewerb teil.

Die sechs­köpfige Bewer­­tungs­­­kommis­­sion traf pünkt­­lich zum angekün­­dig­­ten Termin um 15:45 Uhr auf dem Gelände von Ortsvor­­ste­her Norbert Reit­in­­gerReit­in­­ger, Norbert an, wo sie von Bürgermeiste­rin Marion Schunck-Zen­kerSchunck-Zen­ker, Marion, Ver­­tre­te­rin­­nen und Ver­­tre­­ter von Ortsver­­ei­­nen, Mit­­­gliedern der IG Edere­ner Runde und inter­es­­sier­­ten Mit­­bürge­rin­­nen und Mit­­bürgern begrüßt wurde.

Nach Grußwor­­ten von Bürgermeiste­rin, der IG Edere­ner Runde und Anne Schüss­lerSchüss­ler, Anne vom Amt für Kreis­­entwick­­lung bei der Kreisver­­wal­­tung Düren gaben Heinz-Willi Spelt­hannSpelt­hann, Heinz-Willi und Richard Reu­tersReu­ters, Richard eine kurze Über­­sicht in Form einer Präsenta­­tion.

Im Anschluss mach­­ten wir uns zu Fuß auf den Weg durch das Brüc­hel­chen bis zum Pavillon, wo der geplante Aus­­bau des Fuß­­weges nach Welz vor­­ge­­stellt wurde. Von dort ging es mit dem war­­ten­den Bus der Kommis­­sion durch das Dorf, vor­­bei am Säge­­werk bis zu den Obstwie­sen am alten Bahn­hof. Dort wurde der in den letz­­ten Jah­ren neu ent­­­stan­dene 120 breite Obstwie­sengür­­tel präsen­tiert.

Nächs­­ter Halt war der Dorf­­platz, wo die neu auf­­ge­­stell­­ten Bänke gezeigt wur­den. Des weite­ren wurde an Hand von Zeich­nun­gen die geplante Umge­­­stal­­tung der ehe­ma­­ligen Gast­­stätte Schip­­persSchip­­pers vor­­ge­­stellt. Wir nutz­­ten auch die Gelegen­heit, nochmals unsere langjäh­­rigen Bemüh­un­gen um die Umge­­­stal­­tung des Dorf­­plat­zes vor­­zu­tra­gen.

Wei­­ter ging es dann zu Fuß zum Sport­­platz, wo der Kommis­­sion die in Eigenleis­­tung ent­­ste­hen­den Dusch- und Umklei­de­räume gezeigt wur­den.

Den Abschluss fand die Ver­­an­­stal­­tung bei Heike SchleichSchleich, Heikes 'Et Blömche', von wo sich die Bewer­­tungs­­­kommis­­sion nach einem kur­­zen Erfri­­schungs­­ge­tränk ver­­ab­­schie­­dete.

Wir dan­ken allen Mit­­wirken­den für die freund­li­che Unter­­stützung.

Ederen ist Golddorf



Verleihung des Goldpreises (Foto: Kreis Düren)
Verleihung des Sonderpreises (Foto: Kreis Düren)

Der Lin­ni­cher Stadt­teil Ede­ren wurde im diesjäh­rigen Kreis­wett­bewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mit Gold prämiert. Zusätz­lich wurde das Bemühen um die Erhal­tung und Erweite­rung der dörf­l­i­chen Streu­obstwie­sen mit einem Sonder­preis „Netz­werk Streu­obstwie­sen“ aus­gezeichnet.

Unser schö­nes Dorf Ede­ren nahm in die­sem Jahr zum drit­tem Mal am Wett­bewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil. Nach zweimal Silber und einem Sonder­preis für die kon­zep­tionelle Ent­wick­lung des Rundwander­weges „Edere­ner Runde“ reichte es dies­mal für Gold. In der voll­be­setz­ten Fest­halle Kreuzau über­reichte Land­rat Wolfgang Spelt­hahn Urkun­den an insge­s­amt 10 Bronze-, 7 Silber und 4 Gold­dörfer und wür­digte damit das bürger­schaft­li­che Enga­gemant der Dorfge­meinschaf­ten: „Ein Dorf steht und fällt mit dem Engage­ment sei­ner Bewoh­ner. Sie alle haben Zeit geopfert, um mit­ein­an­der zu diskutie­ren und ein Kon­zept auf die Beine zu stel­len. Dann haben sie ange­packt, um ihrem Dorf eine gute Zukunfts­per­spek­tive zu eröff­nen“.

»Unser Dorf hat Zukunft« ent­stand aus dem ehe­ma­ligen Wett­bewerb »Unser Dorf soll schöner wer­den«, der den Fokus auf die Ver­schöne­rung des Dor­fes legte. Es kam auf schön geschnit­ten Rasen, bunt bepflanzte Blu­menbeete und her­ausge­putzte Straßenzüge an.

Wie der Name des neuen Wett­bewerbs schon sug­ge­riert, legt man heute mehr dar­auf Wert, die Per­spek­tiven des länd­li­chen Raums zu ver­be­s­sern. Nach­hal­tige Ent­wick­lun­gen und das bürger­schaft­li­che Engage­ment sind wich­tige Krite­rien des Wett­bewerbs. Zukunfts­fähige Ideen für die soziale, wirt­schaft­li­che, kulturelle und öko­logi­sche Aus­rich­tung eines Dor­fes ste­hen im Mit­tel­punkt.

Mit dem nun ver­lie­he­nen Gold­preis wird das kon­tinu­ier­li­che Engage­ment der Dorfge­meinschaft um Zukunft des Dor­fes gewür­digt.

Dorf im Grü­nen

Ede­ren ist ein typi­sches Hau­fen­dorf in der Jüli­cher Börde und wegen der sehr guten Bodenquali­tät nach wie vor land­wirt­schaft­lich geprägt. Die Sied­lungs­fläche ist gekennzeichnet durch grüne Berei­che in den Hin­ter­höfen, die sich über alle Ver­ände­run­gen hin­weg erhal­ten haben. Dies hat zur Folge, dass über das ganze Dorf hin­weg viele große Soli­tärbäume die Ansich­ten bestim­men. Zudem ist Ede­ren von einem zusam­men­hän­gen­den Wie­sengür­tel umge­ben. Ede­ren ist somit ein Dorf im Grü­nen.

Wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung

Ede­ren ist in der glück­li­chen Lage, dass im Ort sowohl Bäc­ke­rei und Metzge­rei vor­han­den sind. Dort sind neben dem typi­schen Ange­bot auch in geringem Umfang Waren für den täg­l­i­chen Gebrauch im Ange­bot. Des weite­ren sind in Ede­ren einige Handwerks­be­triebe anzu­treffen. Elek­triker, Dach­de­cker, Auto­la­ckie­rer, Schlos­se­rei mit Schweiß­tech­nik, Kfz-Werk­statt, Holzhandel und mobile Tisch­le­rei decken den größ­ten Teil gegebe­nen­falls benö­tig­ter Hilfe ab. Den Dienst­leis­tungs­sek­tor decken ein Mode­studio, Haus­meis­ter­service, Fir­men des Gar­ten und Landschafts­baus, Taxi­un­ter­neh­men, Anbie­ter von Fremdenver­kehrs­zimmern, Fenster­putzer und zwei Gast­stät­ten ab. Insge­s­amt exis­tie­ren im Dorf rund 120 Arbeits­plätze. Alleine in den letz­ten Jah­ren konn­ten 26 neue Arbeits­plätze geschaffen wer­den (Schlos­se­rei und Mietwa­gen­un­ter­neh­men).

Soziales und kulturel­les Leben

In Ede­ren gibt es ein für die Größe des Ortes außergewöhn­lich vielfäl­tiges Ange­bot in den Berei­chen Sport und Kultur. Über Fuß­ball, Tisch­ten­nis, meh­re­ren Tanz­gruppen bis hin zu einem Funk­ti­ons­trai­ning unter Anlei­tung eines Phy­siothe­ra­peu­ten gibt es eine Viel­zahl von Ver­ei­nen und Grup­pie­run­gen mit ca. 100 Aktiven und einem viel­fa­chen an pas­siven Unter­stützern. Leit­stelle für die Koordi­na­tion der ört­li­chen Aktivi­tä­ten sind dabei die Ver­ei­nig­ten Ver­eine Ede­ren.

Die Bevöl­ke­rung Ederens hat von jeher dafür gesorgt, dass die für nötig erach­te­ten Einrich­tun­gen auch geschaffen wur­den. Die Bürger­halle als zen­traler Ver­an­stal­tungs­ort wurde in Eigenleis­tung errich­tet und seit 35 Jah­ren auch unter­hal­ten und den Bedürf­nis­sen der Zeit ange­passt. So wur­den zuletzt die Toilet­ten behinder­ten­ge­recht umge­baut und ein barrie­refreier Zugang zur Halle geschaffen. Zur Zeit errich­tet der SC Ede­ren in Eigenleis­tung und größ­ten­teils eige­ner Finan­zie­rung auf dem Sport­platz ein neues Sportler­heim mit Umkleide- und Duschmög­lichkeit.

Bau­ge­stal­tung und Ent­wick­lung

Hier ist ein Rück­blick in die Geschichte erforder­lich. Ede­ren wurde im Herbst 1944 im Zuge der Kampfhand­lun­gen um den Rurübergang fast voll­stän­dig zer­stört. Ein ein­heit­li­ches Bild im Sinne einer Ortsbild prägen­den Bau­sub­stanz ist seitdem nicht mehr vor­han­den. Selbst die baro­cke Pfarr­kir­che fiel den Kriegshand­lun­gen zum Opfer und wurde durch einen sch­lich­ten Neubau ersetzt. Ledig­lich eine Handvoll Gebäude, die erhal­tens­wert waren und zum Teil unter Denkmal­schutz ste­hen, sind erhal­ten.

In den Nach­kriegsjah­ren bis heute hat es keine Bauleit­pla­nung für Ede­ren gege­ben. Jeder konnte im dörf­l­i­chen Mischge­biet bauen fast wie er wollte. Selbst im Neubau­gebiet Wei­k­sel­weg ste­hen 2-geschos­sige Gebäude mit rotem Dach und Klink­er­fas­sade neben 1,5-geschos­sigen Häus­ern mit schwarzem Dach und Putz­fas­sade. Dabei war die Aus­weisung des komplett aus­ver­kauf­ten Neubau­gebiets wegen fehlen­der Fläc­hen im Innenbereich für die weitere Ent­wick­lung Ederens sehr wich­tig. Wir hal­ten die Erhal­tung der großen Grün­fläc­hen im Innenbereich für wich­ti­ger, als die Erhal­tung von Acker­fläc­hen am Ortsrand. Umbau­ten und Moder­ni­sie­run­gen alter Hof­anla­gen durch Aus­wär­tige fin­den perma­nent statt.

Im großen und gan­zen sind wir dennoch sehr zuf­rieden mit dem Erscheinungs­bild unse­rer Ort­schaft. Leer­stände gibt es kaum. Freiwer­dende Häu­ser und Woh­nun­gen wer­den sehr schnell wieder neu besetzt. Sehr hilf­reich ist dabei die eigent­lich komplette Infra­struktur wie Bäc­ker, Metz­ger, Gast­stät­ten und vor allem Kindergar­ten.

Grün­ge­stal­tung und Dorf in der Landschaft

Ede­ren ist umge­ben von fruchtba­ren Äckern. Feldgehölze gibt es nur ver­ein­zelt. Kommt man allerdings in die Nähe der Ortslage liegt das Dorf fast hin­ter einem Grünzug ver­steckt. Wie­sen und große Laubbäume bestim­men das Bild. Hin­ter den ein­zel­nen Häus­er­zeilen ergibt sich ein ähn­li­ches Bild. Die großen Gar­ten­fläc­hen sind eben­falls mit teilweise sehr altem Baum­be­stand durch­setzt. In den letz­ten Jah­ren ist fest­zu­stel­len, dass immer mehr Wie­sen­fläc­hen nach Jah­ren des Niedergangs mit Obstbäu­men bepflanzt wer­den. Es ist sicher nicht falsch, den Anlass dafür in den Aktivi­tä­ten der Edere­ner Runde und der AG Obstwie­sen zu suchen, die bei­spielgebend drei Grün­fläc­hen zu Obstwie­sen ent­wi­ckelt haben. Außerdem hat die Edere­ner Runde den Weg im „Brüc­hel­chen“ mit den „Bäu­men des Jah­res“ bepflanzt und ist dabei, im Unter­holz Büsche, Bee­ren­obst und Blu­men anzu­siedeln. So ist dort zwi­schen­zeit­lich ein klei­ner Landschafts­gar­ten ent­stan­den. Die­ser Grünzug zieht sich ent­lang des Wil­libr­ordusba­ches bis zum Nach­bar­ort Welz. Ent­lang des Baches ent­steht zur Zeit in Koope­ra­tion mit der Ini­tia­tive „Welz aktiv“ ein weite­rer Wander­weg, der bis nach Welz füh­ren wird.  Die Ver­­leihung des von der Inde­­land Ent­­wick­­lungs­­ge­sellschaft gestif­te­­ten Sonder­­prei­ses "Netz­­werk Streu­obstwie­sen" würdigt diese Bemüh­un­gen.

Neben Ede­ren wur­den aus insge­s­amt 24 teil­neh­men­den Ort­schaf­ten aus dem Kreis Düren noch der Düre­ner Stadt­teil Berz­buir, der Heimba­cher Stadt­teil Vlat­ten sowie der Ortsver­bund Vos­se­nack / Simon­skall / Raffelsbrand mit Gold prämiert. Die bei­den Letztge­nann­ten wer­den den Kreis im nächs­ten Jahr beim Landes­wett­bewerb ver­tre­ten.